Zum Start des DXRacer Test eine kleine Geschichte: Ich weiß noch genau, wann ich meinen ersten Kontakt mit dieser neuartigen Welt der Gaming-Stühle hatte (…hier die Melodie der Werthers-Echte-Werbespots dazudenken) – bunt standen die DXRacer auf einem eSports-Stream plötzlich im Vordergrund, und irgendwie stellte sich direkt ein „haben-will“-Effekt ein. Vorher habe ich so ziemlich alles an meinem PC-Setup optimiert: Grafikkarte, Gaming-Maus, Wasserkühlung und möglichst viel LED-Beleuchtung (man war halt jung…); nur in punkto Sitzgelegenheit beim Zocken saß ich noch auf meinem uralt-Schreibtischstuhl.
Daher haben wir bei Pro-Gamer-Gear schon in frühen DXRacer-Tests bereits 2014 die Qualität dieser doch nicht ganz günstigen Stühle auf Herz und Nieren geprüft. 2017 war jedoch Zeit für ein Update, für einen neuen in-depth DXRacer Test – denn besonders bei jungen Unternehmen in der Gaming-Branche kann sich recht schnell qualitativ einiges zum positiven oder negativen verändern. Daher haben wir einen neuen 2017er DXRacer Racing-Series in die Redaktion bestellt und für euch getestet, ob er sein Geld wert ist!
Erster Schritt: Der Kauf eines DXRacer
Vor jedem Kauf sollte man sich natürlich umfassend informieren, das gilt für jedes Gear – denn wer falsch kauft, kauft zweimal. Dies gilt auch für den Kauf eines DXRacers, da ein Gaming-Stuhl natürlich zu dem Körperbau des jeweiligen Käufers passen muss. Die beiden wichtigen Kennzahlen bei der Auswahl des richtigen Modells sind eure Körpergröße und euer Gewicht: Je nachdem, wie ihr gebaut seid, sind manche Modelle weniger ideal für euch. In unserem Falle (Redaktion ist 1,75m – 1,91m groß, und wiegt unter 100kg) fiel die Wahl auf den Klassiker: Den DXRacer Racing Series. In unserem Guide zur Racing Serie findet ihr die genauen Features dieses Modells aufgelistet, wobei die Unterschiede in punkto Austattung zwischen den einzelnen Serien gering sind.
Falls ihr das richtige DXRacer-Modell für euren Körperbau sucht, empfehlen wir euch einen Blick auf unsere DXRacer Modell-Übersicht – dort könnt ihr einfach mit euren Körperdaten das perfekte Modell für euch finden. Ebenso findet ihr dort die kleinen Unterschiede zwischen den einzelnen Serien, wie zum Beispiel die Verstellbarkeit der Armlehnen, den Bezugsstoff oder das Material des Fußkreuzes.
Falls man seine Hausaufgaben macht und diese Basics beachtet, kann man seinen DXRacer bedenkenlos online kaufen. In unserem Fall war das Paket bereits nach 2 Tagen geliefert, und durch die große Verpackung ist der Stuhl auch sehr gut für den Versand abgesichert.
DXRacer Test: Unboxing
Als unser aktuelles DXRacer-Testmodell in die Redaktion kam, haben wir das Unboxing natürlich für euch im Video festgehalten:
Wie ihr sehen könnt, sind alle Einzelteile sehr gut geschützt in der Box verpackt: Obwohl das Paket schwer ist, verrutscht nichts – und alles ist mit Folie oder Styropor extra gesichert. Für diesen guten Versandschutz gibt es daher schon mal einige Pluspunkte.
Zusammenbau des DXRacer:
Wie ihr seht, kommt jeder DXRacer nicht vollständig zusammengebaut zu euch – die (zugegeben sehr einfache) Endmontage müsst ihr übernehmen. Aber keine Angst: Ihr müsst nicht der Heimwerkerkönig sein, um ihn aufzubauen. Im Gegenteil, der Aufbau ist für jeden einfach machbar, und das Werkzeug (ein einzelner Inbusschlüssel) ist bereits dabei. Wir haben für euch eine Anleitung in Bildern zum DXRacer Aufbau geschrieben, sowie ein Video darüber gedreht:
DXRacer Test: Erster Eindruck & Qualität
Nachdem wir den Zusammenbau gemeistert hatten, war der erste Schritt in unserem DXRacer Test natürlich ein ausgiebiger Qualitäts-Check. Dabei standen für uns drei Kern-Bereiche im Vordergrund, die wir einer ausgiebigen Prüfung unterzogen:
1. Allgemeine Verarbeitungsqualität:
Sind die Nähte im Leder sauber genäht? Passen die Bauteile exakt aufeinander? Sind die gestickten Elemente präzise? Wirken Einzelteile minderwertig verarbeitet?
Schon beim Unboxing fiel eine gute Verarbeitungsqualität der Einzelteile auf. Die Nähte im Kunstleder sind sauber genäht, und der Bezug schlägt keine Wellen – sondern umhüllt unser DXRacer-Testexemplar schön glatt. Lediglich die Löcher im Bezug für die Schrauben könnten sauberer gearbeitet sein; da man sie jedoch nicht sieht (ein Cover verdeckt sie), ist dies nur ein kleiner Punktabzug. Auch die sehr umfangreichen Stickereien auf unserem Modell (gesticktes NiP-Logo, DXRacer-Logo, NiP-Name) sind fehlerfrei gearbeitet, kein einziger Faden hängt hier lose herunter. Beim Zusammenbau passen alle Einzelteile perfekt auf ihren jeweiligen Gegenpart, sodass man ohne Einsatz von „Handwerkergewalt“ alles passgenau aufbauen kann.
2. Hochwertigkeit der Materialien:
Wie ist die Haptik des DXRacers? Wirkt das Kunstleder hochwertig oder günstig? Fühlen sich bestimmte Bereiche zu weich an? Wirken manche Bauteile minderwertig?
Bei diesem Punkt wird der Unterschied zu anderen Gaming-Stühlen besonders deutlich, denn inzwischen hat DXRacer die Materialauswahl stark verbessert. Das Fußkreuz (auf dem die ganze Last des Nutzers liegt) dieses Modells ist aus Aluminium gegossen, was einen deutlichen Vorteil gegenüber den gängigen Modellen mit Hartnylon/Plastik darstellt. Das gleiche gilt für das Gestänge der Armlehnen, sowie Hebel und Scharniere: All diese Elemente sind aus Metall gefertigt, was dem normalen Gamer vielleicht nicht einmal auffällt – aber gerade deswegen für die tatsächliche Qualität hinter dem ganzen „Marketing-Gedöns“ spricht. In diese Reihe fällt auch auch die Grundkonstruktion der DXRacer, die immer aus einem Gerüst aus Metallrohren besteht; sieht man nicht, trägt aber gehörig zur Gesamtqualität eines Stuhls bei.
3. Stabilität der Konstruktion:
Welchen Eindruck macht die Stabilität der Gesamtkonstruktion? Wackelt etwas bei der Benutzung? Haben Bauteile zu viel Spiel, oder sind unexakt aufeinander abgestimmt?
Auch der letzte Punkt in der Betrachtung ist wichtig: Manche Gamer wiegen ja gut und gerne etwas mehr als der Durchschnitt (nett gesagt), und dieses Gewicht liegt teilweise viele Stunden jeden Tag auf dem Sitz. Minderwertige Materialien würden als neuralgische Punkte die Stabilität der Konstruktion gefährden, wodurch durch die konstante Belastung ein Verschleiß möglich wäre. Hat man bei dem Aufbau des DXRacer jedoch alles richtig gemacht, wirkt das finale Produkt sehr stabil. Bei der Benutzung wackelt oder klappert nichts, und durch das hohe Eigengewicht hat man den Eindruck einer sehr massiven Konstruktion. Auch der Punkt mit der größten Belastung (Verbindung Gaszylinder und Sitzfläche) wackelt selbst bei starken Wipp-Bewegungen nicht. Lediglich die Armlehnen haben bei unserem Modell etwas Spiel, wo die Plastikabdeckung auf den Metallbügel trifft.
Insgesamt sind wir positiv von der Verarbeitungsqualität im DXRacer Test überrascht: Hier hat man nicht nur eine Mode-Erscheinung für Gamer in der Hand, sondern ein durchdachtes und solide konstruiertes Produkt.
DXRacer: Test der Sitzqualität
Bei der Bewertung der Sitzqualität im DXRacer Test muss man sich folgende zwei Dinge bewusst machen:
- Wenn man jahrelang auf dem gleichen Gaming-Stuhl sitzt, fällt der Umstieg immer schwer – zu sehr hat sich der Körper an das alte Modell gewöhnt. Daher treffen wir unsere Bewertung nach einem Monat intensiver Nutzung, nachdem der „Honeymoon“ vorbei ist.
- Wenn man ohne unseren DXRacer Vergleichsguide einfach „drauf los kauft“, hat man eventuell das völlig falsche Modell für seinen Körper. DXRacer sind an Rennwagen-Sitze angelehnt, und haben dadurch einen starken Seitenhalt – wer jedoch zu schwer für die jeweilige Serie ist, wird den Stuhl möglicherweise als „zu eng“ finden.
Befolgt man diese beiden Punkte, so bietet der DXRacer in unserem Test einen sehr guten Sitzkomfort. Die Sitzfläche ist angenehm weich, während man durch die etwas straffere Rückenlehne eine gesunde Sitzposition bewahrt. Auch die Seitenpanele helfen dabei: Man „lümmelt“ sich automatisch nicht mehr in den Stuhl, sondern sitzt stets aufrecht. Durch die hohe Rückenlehne bietet sich im DXRacer Test auch immer genug Halt für den Kopf, der bei anderen Modellen sonst immer im Freien „schwebt“ – was weniger Anstrengung für die Halsmuskulatur bedeutet. Die beiden mitgelieferten Kissen halfen in unserem DXRacer Test zusätzlich, für jeden in der Redaktion eine individuell passende Sitzposition zu erreichen. Und falls man die sportliche Sitzposition zum Schauen der Lieblingsserie einmal aufgeben möchte, kann man durch Zurückklappen der Rückenlehne fast in eine komplette Liegeposition kommen – dadurch kann der DXRacer Racing im Test nicht nur sportlich, sondern auch sehr bequem.
DXRacer Test: Fazit
Als Fazit in unserem DXRacer Test stellen wir fest, dass hinter dem enormen Hype und Sponsoring von eSports-Events ein wirklich äußerst solides Produkt steckt, das all das Marketing eigentlich nicht nötig hätte. Der DXRacer Racing in unserem Test ist sehr solide konstruiert, bietet durchdachte Features und eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten – sodass jeder Gamer die für sich ideale Sitzposition finden kann. Solange man ein für seinen Körperbau geeignetes Modell kauft (siehe dazu unsere DXRacer Kaufberatung) wird man durch den Kauf seinem Rücken etwas gutes tun. Besonders in Anbetracht der vielen Stunden, die man in diesem Sitz verbringen wird, lohnt sich diese Investition definitiv.