„WTF, noch eine Gaming-Maus von Logitech?“ – so können wir uns die erste Reaktion vieler Leser dieses Logitech G403 Test gut vorstellen. Und so ganz falsch liegen sie damit nicht: Im Gegensatz zu kleineren Herstellern wie Zowie oder Nixeus hat Logitech traditionsgemäß eines der breitesten Portfolios an unterschiedlichen Gaming-Maus-Modellen. Gut für uns, weil mehr Auswahl – aber schwierig für den Käufer, da die Unterschiede auf den ersten Blick schwierig zu erkennen sind und durch Marketing-Blabla („Professionelle Maus! FPS-Maus!! Ultraschnelle Maus!!!“) noch verwässert werden.
Umso schöner, dass die Logitech G403 auf den ersten Blick sehr vielversprechend aussieht: Während das „Flaggschiff“ G502 mit einer unkonventionellen Form, einer Vielzahl an Tasten und einem recht hohen Gewicht etwas eigenwillig ist, erscheint die G403 konventioneller und – vor allem – pragmatischer. Ob die Maus jedoch diesen ersten Eindruck bestätigen kann und unsere „Logitech-Mouse-of-Choice“ wird, erfahrt ihr in unserem Logitech G403 Test!
Logitech G403 Test: Features der Maus
Warum wir uns beim ersten Blick auf die Feature-Liste so gefreut haben? Die Gründe seht ihr hier:
PixArt PMW-3366 Sensor: | 3366 – für viele nur eine Zahl, für Maus-Enthusiasten der Himmel auf Erden: Der PixArt PMW-3366 ist derzeit der beste Maus-Sensor auf dem Markt und liefert perfektes Tracking ohne jegliche Mauskorrektur oder Mausbeschleunigung. GG, Logitech! |
87,3g Gewicht: | Nach den vielen „Backsteinen“ die derzeit mit absurd hohen Gewichten auf dem Markt sind besonders erfreulich: Die Logitech G403 wiegt lediglich 87,3g und ist dadurch ein echtes Leichtgewicht, was speziell bei schnellen Lift-Offs in zum Beispiel CS:GO optimal ist. |
1.000Hz Polling Rate: | Auch wenn euch Logitech in der Werbung weismachen möchte, dass die G403 „8x schneller als die Konkurrenz“ ist: Eine Polling Rate von 1.000Hz ist zwar der optimale Wert, aber inzwischen Standard bei Gaming-Mäusen. Dadurch wird das Signal mit dem minimalen Lag von einer Millisekunde an den Rechner übertragen. |
6 Tasten: | Während die G502 gefühlte drölf Tasten hat, beschränkt sich die G403 auf die bewährte Tasten-Anordnung die man auch bei der SteelSeries Rival und Razer Deathadder sieht: 2 Maustasten, 2 Seitentasten, Mausrad und eine weitere Taste dahinter. Simpel, aber bewährt. |
Integrierter Speicher: | Die G403 besitzt einen integrierten Speicher, über den die eigenen Mausprofile gespeichert werden können – und auf fremden Systemen dadurch 1:1 erhalten bleiben. |
10g Zusatzgewicht: | Über ein Fach an der Unterseite der G403 kann ein 10g-Zusatzgewicht hinzugefügt werden. Ist zwar ein nettes Feature, wir persönlich bevorzugen aber unsere Mäuse so leicht wie möglich. |
RGB-Beleuchtung: | Wenn man's braucht: Logo und Mausrad der Logitech G403 können via Software in allen möglichen Farben beleuchtet werden. |
Der erste Blick auf die Feature-Liste zeigt: Hier hat Logitech wirklich einige vielversprechende Faktoren an Bord. Besonders der perfekte Sensor und das geringe Gewicht lassen auf ein erfreuliches Review hoffen!
Logitech G403: Unboxing
Was in ’ner Box ist, muss natürlich erstmal ausgepackt werden. Hier seht ihr das Unboxing in voller Länge:
Logitech G403 Test: Unser erster Eindruck:
Design & Form:
In punkto Form kann logischerweise kein Hersteller das Rad komplett neu erfinden. Viel zu sehr haben sich bekannte Formen inzwischen bewährt und werden von Gamern weltweit geschätzt. Auch die Logitech G403 orientiert sich an einer klassischen asymmetrischen Form, die man zum Beispiel bei der Razer Deathadder oder Logitech G402 wiederfindet. Die G403 ist zwar minimal flacher als die Deathadder, aber hat immer noch den links etwas höheren „Buckel“ für Palm-Grip-Nutzer. Falls ihr euch also auf der Deathadder wohlfühlt, ist die Umstellung zur G403 nur minimal.
Materialien:
Das wichtigste zuerst: Durch Verwendung leichterer Bauteile fühlt sich die G403 nicht an wie ein Backstein, sondern ist mit 83 Gramm wunderbar leicht. Und noch besser: Mit dem PixArt PMW-3366 beherbergt die G403 als eine der wenigen Mäuse auf dem Markt den aktuellen Top-Sensor – besser geht es nicht in punkto Tracking. Die Materialwahl außen gefällt uns auch: Die Oberfläche der Logitech G403 besteht aus mattem Hart-Plastik, das sich auch im Dauereinsatz stets angenehm anfühlt. Es ist etwas „samtiger“ als zum Beispiel die SteelSeries Rival, aber weniger rau als die Razer Deathadder. Die Seitenpanele (also dort, wo ihr die Maus anhebt/steuert) sind großflächig mit einem Hartgummi verkleidet; dies schafft zwar nicht das Grip-Level der Gumminoppen bei der Konkurrenz, aber hilft definitiv bei der Kontrolle eurer Maus. Fazit: Interne Hardware perfekt, außen minimale Abzüge im Vergleich zur Deathadder.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung des von uns im Logitech G403 Test benutzten Exemplars ist tadellos: Die Materialien zeigen keine Schwachstellen, und die Haptik der Maustasten ist exzellent knackig. Auch das Mausrad – normalerweise eine wacklige Schwachstelle bei vielen Konkurrenten – sitzt bombenfest in der Fassung und ist recht leichtgängig. Lediglich der Druckpunkt ist etwas zu hart – sodass ein Drücken des Mausrads zu viel Kraft erfordert. Das kann sich zwar im Laufe der Zeit noch einspielen, ist aber ein erster kleiner Minuspunkt.
Software:
Die Logitech-Software funktioniert all-in-one für alle Geräte von Logitech. Wie zu erwarten sind alle wichtigen Einstellungen (DPI, Polling Rate, Beleuchtung, Profile) an Bord, wobei bis auf DPI-Settings normalerweise nicht viel zu regeln ist. Sogar eine Heatmap ist bei Logitech an Bord (wenn man’s braucht). Was allerdings enttäuscht, ist die Einstellung der RGB-Beleuchtung: Hier sind die angezeigten Farben in der Software meist anders als auf der Maus – ein Pink wird zu Violett, ein Weiß wird zu Hellblau. Zwar nur kosmetisch, aber ein kleines Ärgernis.
Die Logitech G403 im Game!
Nachdem sowohl Features und erster Eindruck im Logitech G403 Test sehr gut waren, sind wir umso gespannter mit der Maus ins Spiel gegangen (in unserem Fall wie gewohnt CS:GO). Besonders da wir eher schwerere Mäus meist im Einsatz haben, fällt das leichte Gewicht der G403 positiv auf: Schnelle Lift-Offs gehen einfacher von der Hand, und bei schnellen Flicks muss man einfach 20-35% weniger Gewicht bewegen – was sich deftig bemerkbar macht. Trotz des leichten Gewichts fühlt sich die Maus nie „billig“ an, sondern macht durch die gute Verarbeitung einen stetig guten Eindruck.
Auch das Tracking im Spiel ist exzellent: Durch den fehlerfreien PMW-3366 hat man hier die derzeit beste Technik auf dem Markt in der Hand. Die Bewegungen sind akkurat, falsches Tracking durch Korrekturen oder nervige Beschleunigung findet nicht statt. Besonders bei schnellen Bewegungen macht die G403 durch diese beiden Faktoren einen exzellenten Eindruck.
Die Tasten sind schön knackig und bieten einen guten Mittelweg zwischen Taktilität und leichter Bedienbarkeit. Auch die großen Daumentasten sind sinnvoll konzipiert; manche Hersteller verwenden hier zu kleine Modelle, die bei verschiedenen Griffarten weniger gut bedienbar sind. Generell gefällt uns die Form gut: Auch wenn sie auf der Verpackung eher flach rüberkommt, hat sie durch die Anlehnung an bekannte Formen eine schön griffige Höhe für mehrere Griffarten.
Minimale Abzüge bei einer sonst sehr guten Performance gibt es von uns lediglich für das Mausrad (der Druckwiderstand ist zu hoch) und das Oberflächenmaterial an der Seite: Hier hätten wir uns etwas mehr Grip gewünscht durch zum Beispiel Rillen oder Gumminoppen.
Logitech G403 Test: Unser Prodigy-Fazit
Trotz des großen Lineups bei Logitech: Die G403 ist unser neues Flaggschiff des Schweizer Herstellers, das durch perfekte Hardware, sehr gute Haptik und ein überragend niedriges Gewicht auf ganzer Linie überzeugt. Klar hat eine G502 mehr Tasten und ein interessanteres Design – aber qualitativ ist die G403 einfach die bessere Maus. Falls ihr also eine der besten Gaming-Mäuse sucht mit der klassischen Deathadder-Form, ist die G403 eine ideale Alternative und definitiv eine unserer neuen Favoriten!