Über kabellose Headset haben wir auf unserem Blog bislang noch nie berichtet. Zu schlecht waren unsere bisherigen Erfahrungen mit den zwar praktischen aber meist durch Latenzen und miese Tonqualität geplagten Kopfhörern. Nun gibt es seit schon seit langem das SteelSeries H Wireless Headset und seit kurzem auch das Update – das SteelSeries Siberia 800. Ich hatte nun die Gelegenheit das neue kabellose Flagschiff der dänischen Gaming-Gear Schmiede ausgiebig zu testen und werde Euch meine Erfahrungen mit dem Schmuckstück im folgenden SteelSeries Siberia 800 Test natürlich mitteilen.
SteelSeries Siberia 800 Test: Erster Eindruck
Wenn Ihr Euch dazu entscheidet das SteelSeries Siberia 800 zu kaufen, werdet ihr zunächst mit einer recht großen und sehr hochwertigen Box überrascht. Im formschönen Pappschuber befindet sich eine mit haptischem Muster versehene Box aus stabilem Karton. Der eigentliche Spaß geht dann aber erst los – in der Box selbst werdet ihr nämlich folgende Bestandteile vorfinden:
- Das Headset (obviously)
- Den Transmitter
- 2 Akkupacks
- Optisches Kabel
- USB Kabel
- Powerchord
- Analoges Soundkabel
- Mobile Kabel
- Chat Kabel (XBox)
- Power Adapter mit 4 möglichen Plugs für die wichtigsten Anschlüsse weltweit
Für die zahlreichen mitgelieferten Kabel und die entsprechenden Möglichkeiten die das Headset bietet hat SteelSeries erst einmal einen fetten Pluspunkt verdient! Andererseits sollte man beim angesetzten Preismodell auch entsprechende Ausstattung erwarten 😉
Persönlich habe ich (aus Mangel an Alternativen), dass Headset nur am PC getestet und daher auch nur das USB Kabel benötigt. Das optische Soundkabel macht erst dann Sinn, wenn ihr eine extra Soundkarte im Rechner habt die die entsprechenden Dolby Requirements erfüllt, ansonsten kommt ihr auch gut mit dem USB Anschluss aus.
SteelSeries Siberia 800 Test: Technische Features & Verarbeitung
Lautsprechertreiber | 40 mm |
Lautsprechermagnet | Neodym |
Frequenzgang | 20 - 20.000 Hz |
Sensitivität @ 1KHz | 100 dB |
Frequenzgang (Mikrofon) | 100 - 10.000 Hz |
Aufnahmemuster | Unidirektional |
Sensitivität @ 1KHz (Mikrofon) | -44 dB |
Impedanz (Mikrofon) | 2.200 Ω |
Reichweite | ca. 10m |
Gewicht (inkl. Batterie) | 318 g |
Kompatibilität | PC / Mac / PS4 / PS3 / XBox One / Mobile |
Kontrollen | Stummschalten / Lautstärke am Kopfhörer |
Das SteelSeries Siberia 800 ist ein Over-Ear-Headset und schließt den Sound nach Außen gut ab. Aufgrund des Wireless-Ansatz und den Dolby Treibern hat man entsprechend dicke Ohrmuscheln – irgendwo muss die Technik ja verbaut werden (vergleichbar mit dem Razer Kraken). Leider zeigt dies auch ein wenig im Gewicht und beim Tragekomfort, mir persönlich war das Headset ein wenig zu eng am Kopf anliegend. Noch nicht drückend aber es hat schon etwas gespannt und leider bei weitem nicht so angenehm wie das SteelSeries Siberia 200 (haben wir im Übrigen hier im Test). Schaut man auf die Verarbeitung kann man absolut nicht Meckern. Die Ohrpolster sind aus hochwertigem Kunstleder gefertigt und mit orangenen Highlights versehen. Analog hierzu ist die Kopfpolsterung unter dem Plastikbügel ebenfalls mit abgestepptem Kunstleder ausgepolstert.
Das Mikrofon ist, so wie man es vom Siberia 200 bereits kennt, frei beweglich hat im Gegenzug allerdings eine LED-Anzeige welche leuchtet sobald man das Mikrofon via Mute-Knopf am Kopfhörer selbst stumm schaltet. Weitere LED-Anzeigen sucht man vergebens – das beliebte GameSense kommt hier leider nicht zum Einsatz.
Abgesehen vom Headset ist natürlich auch der Transmitter entscheidend. Die kleine Box erinnert vom Aussehen stark an einen Apple TV. Den Transmitter müsst ihr an Euren Rechner via USB und/oder optischem Kabel anschließen und anschließend verbinden. Der Transmitter enthält eine übersichtliche LED-Anzeige auf dem ihr stets Überblick zum Status der Batterie sowie dem Ladestatus des zweiten Akkupacks behalten könnt – sehr praktisch. An der Seite der kleinen Box findet ihr einen Schlitz in den ihr immer, den gerade nicht in Benutzung befindlichen Akkupack packen solltet. Neben der LED-Anzeige auf der Vorderseite findet ihr noch einen Lautstärke-Regler, ihr könnt allerdings auch ein integriertes Rädchen am Headset verwenden um den Ton hoch zu drehen.
SteelSeries Siberia 800 Test: Im Einsatz
Ich habe das SteelSeries Siberia 800 insbesondere in CS:GO getestet. Der Sound kommt wuchtig und klar rüber. Ich konnte keinerlei Lag durch die kabellose Verbindung mit dem Rechner feststellen und bin hier eigentlich mehr als positiv überrascht. Beim Mikrofon kommt die Stimme, laut Aussagen meiner Mitspieler ebenfalls klar durch. Ab und an waren allerdings auch meine Ingame-Soundgeräusche bei meinen Kollegen im TS zu hören. Dies lässt sich durch Settings in Teamspeak (z.B. Änderung auf Push-To-Talk) oder Windows ändern ist aber nicht 100% optimal gelöst meiner Ansicht nach. Meine Vermutung ist dass das unidirektionale Mikrofon nicht perfekt abschirmt und einen etwas zu starken Grundpegel hat – leider.
Der besondere Vorzug am Headset ist selbstverständlich die herausragende Bewegungsfreiheit. Ihr habt keinen Kabelsalat, bleibt nirgends hängen und das Kabel rutscht nicht (wie sonst so oft bei mir) unter die Rollen des Gaming Stuhls. Ich habe natürlich auch die Reichweite des Transmitters getestet und siehe da: ich konnte mir tatsächlich in der Küche ein Spiegelei zubereiten während ich mit den Kollegen im Teamspeak weitergelabert habe. Super entspannt! Die Reichweitenangabe von ca. 10m kann ich demnach nur bestätigen und ist für mich auch der größte Pluspunkt gegenüber alternativen Headsets in dieser Preisklasse.
Weniger überzeugt war ich, wie bereits zu Beginn schon erwähnt, vom Tragekomfort des Headsets. Verständlicherweise ist das Headset relativ schwer im Vergleich zu kabelgebundenen Headsets. Diesen Umstand kann man Verschmerzen, da ich mir recht sicher bin dass man die notwendige Technik ansonsten nicht in ein Wireless-Headset verpacken und gleichzeitig noch qualitativ hochwertigen Sound abliefern kann. Etwas anders verhält es sich mit den Bügeln. Das Headset ist meiner Meinung nach eher für kleinere Köpfe ausgelegt, bei meinem Schädel (ich würde ihn als normal-groß einschätzen) hat der Bügel aufgrund seiner straffen und engen Bauweise schon nach 1-2 Stunden Spielzeit etwas zu drücken angefangen. Eventuell bin ich hier aber auch zu sensibel und zu verwöhnt von Headsets wie z.B. dem SteelSeries Siberia 200 oder mein Kopf entspricht doch nicht der Norm.
SteelSeries Siberia 800 Test: Fazit
Das SteelSeries Siberia 800 ist ein exzellentes Wireless Gaming Headset mit vielen Stärken aber auch einigen Schwachpunkten. Der Preis des Headsets ist ziemlich hoch angesetzt auch wenn man natürlich ein hochwertiges Gerät mit viel Zubehör erhält. Der Tragekomfort ist leider nicht ganz nach meinem Geschmack, hier empfehle ich auf jeden Fall eine „Anprobe“ oder einen Kauf mit Rückgaberecht damit ihr sichergehen könnt das Euch das Headset gut passt. Der letzte Schwachpunkt ist in meinem Augen das Mikrofon. Hier konnte mich die Technik nicht vollends überzeugen, da das Mikrofon leider ohne weitere manuelle Einstellungen hin und wieder Umgebungssound mitsendet. Eventuell ist dies aber auch nur bei meinem Testgerät der Fall.
Neben diesen paar negativen Erlebnissen gibt es natürlich zahlreiche positive Aspekte zu berücksichtigen. Mit dem SteelSeries Siberia 800 erhält man ein absolut hochwertig verarbeitetes Gerät. Der Lieferumfang ist sensationell, so könnt ihr das Headset tatsächlich für jede aktuelle Konsole in nahezu jedem Land eurer Wahl ohne Probleme verwenden. Das Laden und Austauschen des Akkus ist bestens gelöst – man erhält auch rechtzeitig akustische Warnhinweise wenn der Akku zur Neige geht so dass ihr nicht einfach während des Spiels überrascht werdet. Top gelöst! Der Hauptgrund weshalb man dieses Headset empfehlen kann, ist allerdings die tolle Bewegungsfreiheit in Verbund mit trotzdem hochwertiger Soundqualität und keinen Lags. Dies hatte ich nicht erwartet und bin dadurch auch ein wenig Fan von kabellosen Lösungen geworden. Alles in allem kann ich dieses Headset also insbesondere Spielern empfehlen die nach einem Headset für mehr als eine Zockstation suchen und gleichzeitig keine große Freude an Kabeln haben. Für alle anderen gibt es günstigere Lösungen ;)[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]