Ich habe für Euch die SteelSeries Rival Gaming Maus mit optischem Sensor getestet. Im folgenden Review möchte ich Euch die Features, Haptik und Spieleigenschaften der SteelSeries Rival vorstellen.
Seit etwas mehr als 3 Jahren zocke ich nun sehr zufrieden auf meiner Razer Deathadder Gaming Maus. Die Maus passt gut zu meiner Handgröße und meiner eher passiven Griffhaltung – dem Palm-Grip. Natürlich gibt es mit der Zeit (immerhin 3 Jahre) etwas Abnutzung an den Tasten und das ein oder andere Staubkorn auf dem Sensor, was mich auf die Idee brachte nach einer Alternative Ausschau zu halten. Für meine Anwendungszwecke (in der Hauptsache Zocken) sind mir folgende Dinge besonders wichtig:
- guter optischer Sensor
- ausreichend Polling-Rate
- ergonomische Passform für Rechtshänder
- Größe und Gewicht der Maus passend für den Palm-Grip
- matte Beschichtung für guten Grip
- hochwertige Verarbeitung an Switches und Mausrad
Nach längerer Recherche (unter anderem auch für den CS:GO Gaming Maus Gearcheck) fiel mir immer wieder die SteelSeries Rival ins Auge, da sie scheinbar all meine Kriterien erfüllt. Die Maus musste also ins Haus (Haus-Maus-Reim!) und ausprobiert werden. Seit etwas mehr als 2 Wochen gebe ich sie auch nicht mehr aus der Hand. Weshalb dem so ist werde ich euch gerne näher bringen.
SteelSeries Rival Test – der erste Eindruck
Die SteelSeries Rival ist wie alle Produkte von SteelSeries, die ich bereits in den Händen halten durfte, in der dezenten, dennoch stilsicheren schwarz-orangen Verpackung. Hier wird nicht unnötig Material um das Wesentliche – die Maus – verbaut, sondern lediglich ein einfacher Karton mit Klappe. Fertig. Das beste aber daran ist, dass man entsprechend schnell die neue Maus in den Händen halten kann und diese macht einen sehr guten ersten Eindruck.
Die Form ist der Razer Deathadder schon recht ähnlich, zumindest fiel mir die Umstellung nicht sonderlich schwer. Das Gehäuse ist leicht geschwungen so dass sich die Hand (wohlgemerkt als Rechtshänder) perfekt darauf ablegen lässt.
An den Maustasten unterscheidet sich die Form dann wieder deutlich von der DeathAdder. Dort wo Razer die Tasten leicht in die Breite und nach oben zieht wählt die SteelSeries Rival eine flachere, klassischere Form. Die Razer-Variante mag hier bequemer für die Finger sein dafür hat man bei der SteelSeries Rival eine dynamischere Form und fühlt sich aktiver an den Trigger-Tasten.
Was mir allerdings besonders gut gefallen hat sind die gummierten Seitenflächen. Hier muss ich eine Lanze für die Dänen brechen, denn zum ersten Mal sind diese Flächen wirklich ausreichend groß! Man hat wirklich einen extrem guten Halt, zudem handelt es sich nicht um Aufkleber sondern qualitativ hochwertig eingearbeitete Seitenflächen.
Die Beschichtung der Maus ist matt und dementsprechend Schweiß-resistenter als die Glanzbeschichtung mancher Kollegen. Leider muss man in diesem Fall (und vor allem bei unseren aktuellen Temperaturen) immer mal wieder drüber wischen damit keine hässlichen Flecken auf der schwarzen Beschichtung bleiben. First-World-Problem ich weiß aber evtl. gibt es hier ja noch bessere Beschichtungslösungen …
Bei all den Vorschusslorbeeren ist mir dann aber doch noch ein kleiner Negativ-Punkt aufgefallen – lediglich eine Gummi-Ummantelung für das Mauskabel finde ich in der Preisregion nicht angemessen. Hier möchte ich eigentlich weiches Textil als Schutz vorm nächsten Kabelbruch sehen.
SteelSeries Rival Test – Technische Features
Sensor | Pixart PMW-3310 Sensor |
DPI | 50 - 6.500 CPI |
Polling-Rate | 1000Hz (1ms) |
Tasten-Anzahl | 6 programmierbare Tasten (Sniper-Taste unterhalb des Mausrads) |
Beleuchtung | individuelle 2-Zonen Beleuchtung für 16,5 Mio Farben |
Software | SteelSeries Engine 3 mit GameSense |
Lift-off-Distance (LoD) | 2-3mm |
Switches | hauseigene SteelSeries Switches (30 Mio Klicks) |
Das Herzstück der Rival ist natürlich der optische Sensor. SteelSeries hat hier den derzeit besten Sensor – Pixart PMW-3310 – verbaut. Nicht wundern, dass ist der selbe Sensor wie der Avago 3310, hier wurde lediglich die Lizenz seitens Pixart übernommen. Mit 6.500 maximalen CPI geht hier theoretisch nicht die kleinste Bewegung verloren, wirklich zocken kann man mit dem Setting natürlich nicht. Ich bevorzuge die Einstellung auf 800 DPI und komme damit exzellent zu recht. Dank der kleinen LoD habt ihr auch beim Anheben und schnellen Rucken der Maus keinen großen Präzisionsverlust.
Die Polling-Rate mit 1000Hz ist angemessen für eine Pro-Gamer Maus. Alle 1ms werden dementsprechend eure Bewegungen an den Rechner übertragen. Wer einen etwas schwächeren PC sein Eigen nennt, kann die Polling-Rate aber in den Einstellungen der Software verringern und so die Kiste etwas entlasten.
Zu den Switches kann ich derzeit noch nicht so viel sagen außer dass sie recht angenehm klicken und auch sonst einen guten Eindruck machen. Die hohe Belastbarkeit (angeblich 30 Millionen Klicks!) habe ich jetzt, true story, noch nicht zu Ende getestet. Im Vergleich zu anderen Switches wirkt die Zahl aber erst einmal sehr vielversprechend (normal sind etwa 5-10 Millionen Klicks).
Die Software und die Beleuchtung ist in meinen Augen ein sehr cooles Nebenfeature der SteelSeries Rival. Der dänische Hersteller hat eine sogenannte „Zwei-Zonen-Beleuchtung“ unter der Haube verbaut. Dadurch könnt ihr die Beleuchtung des SteelSeries Logos sowie die des Mausrads individuell und unabhängig voneinander in 16,5 Millionen Farben zum Erleuchten bringen. Besonders nice wird es bei Spielen die das GameSense-Feature von SteelSeries unterstützen. Für CS:GO lassen sich zum Beispiel Beleuchtungs-Settings abhängig zum Spielgeschehen aktivieren. Habt ihr beispielsweise noch 100% Health leuchtet das Mausrad in einem angenehmen Grün, je weiter eure Lebensanzeige sinkt umso mehr verwandelt sich dies in tiefes Rot. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten eure Beleuchtung anzupassen und ich habe dies bislang auch nicht bei anderen Mäusen gesehen.
Ein weiteres nettes, allerdings recht sinnbefreites Feature, ist die Möglichkeit das kleine Schild unterhalb des SteelSeries Logos mit der Aufschrift „Rival“ auszutauschen. Wenn ihr also einen 3D-Drucker habt könnt ihr Euch euer eigenes Namensschild drucken und eure Maus so noch ein Stück individueller machen. Ich für meinen Teil brauche das nicht unbedingt, zumal ich auch keinen 3D-Drucker besitze 😉
SteelSeries Rival Test – Die Maus im Gaming-Einsatz
Da uns schon bald die ESL-One bevorsteht steht und ich schon sehr im CS:GO-Fieber bin, habe ich die Maus natürlich zunächst im Taktik-Shooter von Valve getestet. Die Umstellung auf eine ungewohnte Maus hatte mir zunächst etwas Angst gemacht, aber schon während der Warm-Up Runde kam ich immer besser zurecht. Dadurch dass sie der Deathadder in Bezug auf Größe und Griffart sehr ähnlich ist, wurde es mir natürlich auch etwas einfacher gemacht.
Die Glides der SteelSeries Rival fliegen sehr angenehm über mein Razer Goliathus Control Mauspad und lassen sich bei Bedarf auch einfach ersetzen, da SteelSeries hier dankenswerterweise sehr großzügige Aussparungen zum Herausnehmen eingebaut hat. Der Sensor macht wie erwartet einen exzellenten Job und die Präzision lässt nicht zu wünschen übrig. Wie bei den meisten optischen Sensoren lässt sich die Mauskorrektur komplett ausschalten und man hat so maximale Präzision der eigenen Bewegungen, was einem insbesondere beim Snipern mit der AWP oder dem Luftgewehr zugute kommt. Apropos AWP – die „Sniper-Taste“ unterhalb des Mausrads ist ein weiteres nennenswertes Feature der SteelSeries Rival: Mit einem schnellen Klick habt ihr die DPI drastisch verringert und könnt so auch in der zweiten Zoom-Stufe sehr präzise Headshots verteilen – I like!
Die Trigger-Tasten sowie die Seitentasten sind ergonomisch so angebracht dass beim Spielen wahre Freude aufkommt. Gerade die Seitentasten sind oft etwas uninspiriert an die Seite genagelt, bei der SteelSeries Rival wirkt die Platzierung allerdings wirklich durchdacht. So macht das schnelle Wechseln zwischen AWP und Karambit Fade (kleiner Scherz) natürlich umso mehr Spaß.
Als Beleuchtungs-Einstellung habe ich übrigens ein narzisstisches Blinken gewählt, dass mir sobald ich eine 3K-Round habe hektisch in einem freundlichen Blau zujubelt. Ein schönes und witziges Feature zugleich.
SteelSeries Rival Test – Fazit
SteelSeries liefert hier endlich wieder einen würdigen Teilnehmer im ergonomischen Gaming-Maus Segment. Persönlich bin ich so angetan, dass ich mit der Maus meine alter DeathAdder ersetzen werde und auch im Profi-Bereich findet sich die SteelSeries Rival sehr häufig im Einsatz (siehe Gearcheck CS:GO).
Preislich (derzeit um die 60 Euro auf Amazon) befindet sich die Maus im gehobenen Mittelfeld. Was Verarbeitung, Sensor und Features (wie z.B. die Beleuchtung) angeht, macht sie den Preis aber deutlich wett.
Wenn ihr nicht allzu kleine Hände habt und auch gerne mit Palm-Grip zockt kann ich euch den rasanten Nager nur ans Herz legen. Daher eine absolute Kaufempfehlung!