Wir haben das Steelseries Apex M800 Gaming Keyboard in unserem Test unter die Lupe genommen. In diesem Review erfahrt Ihr alles zu den Features, der Verarbeitung sowie unseren Eindrücken im Zockeinsatz.
Eine mechanische Tastatur für FPS-Spieler
Letztes Wochenende fand wieder einmal die Summer Dreamhack in Jönköping statt und neben dem ersten Heroes of the Storm Turnier (über welches ich mich persönlich sehr gefreut habe) war das Highlight der Veranstaltung natürlich das Aufeinandertreffen der besten Teams in Counter-Strike: Global Offensive. Den Titel konnten sich, wie auch schon im letzten Mayor, die Schweden von Fnatic sichern – Heimspiel quasi. Aber warum jetzt von der Dreamhack und CS:GO schreiben, wenn dieser Artikel sich doch eigentlich um einen Gaming-Keyboard-Test drehen sollte? Nun gut die Brücke wirkt vielleicht etwas an den Haaren herbeigezogen aber mir ist das folgende Phänomen nun mal beim Zuschauen von CS:GO besonders aufgefallen:
Es gibt perfekt abgestimmte Gaming-Mäuse für FPS-Spieler, die MMO-Fans oder Linkshänder. Was aber ist mit den Tastaturen? Wieso gibt es bislang keine speziellen Tastaturen für FPS-Profis, hat man auf diesem Eingabegerät keine individuellen Anforderungen entdeckt? Die einzige Möglichkeit der Individualisierung der Tastatur auf ein bestimmtes Gaming-Genre ist die Wahl der Switches. Umso mehr hab ich mich nun gefreut als ich die Steelseries Apex M800 zum Ersten Mal ausprobieren konnte – dieses Keyboard ist in meinen Augen exakt für den FPS-Spieler ausgerichtet.
Durch die eigens entwickelten QS1-Switches ist dies die flachste mechanische Tastatur mit der ich je in den Genuss kam CS:GO zu spielen. Aber was bedeutet dies genau? Ganz einfach – durch den kürzeren Weg benötigt man weniger Aktivierung (Reibungskraft x Weg, ihr Physikspezies). Bei den QS1-Switches muss man die selbe Reibungskraft wie auch bei den MX Brown oder MX Red Switches von Cherry aufbringen (nämlich 45g), allerdings bei einem kürzerem Weg. Dadurch ist man natürlich a) schneller in seinen Bewegungen und hat b) weniger Ermüdungserscheinungen in seinen Fingern. Perfekt für den FPS-Spieler wo es nunmal um Reaktionen und Geschwindigkeit geht.
Neben den speziellen Switches und der damit verbundenen Tastenhöhe, fällt noch ein weiteres äußerliches Merkmal bei der Tastatur auf – die Kombination der W-A-S-D Tasten mit der Leertaste. Neben den Bewegungstasten sowie der Nachlade-Taste ist die Sprungtaste (standardmäßig auf Space) die am häufigsten benutzte Taste in First-Person-Shootern. Warum bei einer Gaming-Tastatur also nicht den Fokus auf die Verbindung dieser Tasten legen um so für perfektes Movement zu sorgen? Bei der Steelseries Apex M800 wurde die Space-Taste so groß gebaut dass sie während die linke Hand auf den Bewegungstasten liegt perfekt aus jeder Situation mit dem Daumen erreicht werden kann. Ein echter Vorteil wenn man besonders kunstvolle Sprünge auf das Silo in DE_Nuke umsetzen möchte 🙂
Technische Features der Steelseries Apex M800
Natürlich gibt es neben diesen, insbesondere für FPS-Spieler, besonderen Features noch weitere technische Details die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Steelseries QS1 Switches | - 45 cN Auslösekraft - 1,5 mm Auslösedistanz - 3,0 mm Tastenhub - kein taktiles Feedback |
Ghosting | Zero-Ghosting |
Prozessor | Dual-Core (ein Kern für Tasteneingaben, ein Kern für den Rest) |
Makrotasten | 6 Stück, links neben den W-A-S-D-Tasten platziert |
Medientasten | Wird über die F-Tasten gelöst |
USB-Anschlüsse | 2 Anschlüsse im Hub (z.B. für Headset und Maus) |
Kabel | 2m Kabel, doppelt umflochten mit 2 USB Steckern für die Stromzufuhr und Datenaustausch |
Tastenbeleuchtung | - Individuell einstellbar (inkl. Animationen) - 16.8 Millionen Farben - 8 Helligkeitsstufen |
Tastenbeleuchtung der Premium-Klasse
Wie bereits in der Tabelle aufgeführt, kommt die Steelseries Apex mit einer individuell belegbaren Tastenbeleuchtung. Auch schon bei der Blackwidow Chroma von Razer wurde dieses Feature gelobt und ich muss sagen, dass ich schwer begeistert bin wie Steelseries dies umgesetzt hat. In der hauseigenen Software „Steelseries Engine 3“ hat man die Möglichkeit sämtliche nur erdenklichen Kombinationen aus Beleuchtung und Animation einzustellen. Schon vorgegebene Presets wie beispielsweise eine Beleuchtung in den Farben der Glock Fade aus CS:GO sehen besonders klasse aus. Hier hat sich der dänische Hersteller wirklich extrem ins Zeug gelegt um neben der starken Konkurrenz nicht alt auszusehen. Besonders interessant sind hier natürlich die Profile welche man für seine Games anlegen kann und welche dann automatisch bei Spielstart in die richtige Beleuchtungsformation wechseln.
Zusätzlich zum Konfigurieren der Tastenbeleuchtung hat man natürlich auch die Möglichkeit die Key Bindings zu konfigurieren sowie den Makro-Editor anzuwerfen. Persönlich bin ich kein großer Freund bzw. Nutznießer von Makros (irgendwie kommen mir da immer die Bilder von World of Warcraft 1-Key Rotation Spielern in den Kopf ;)) aber es ist selbstverständlich Geschmackssache und ein wichtiges Feature für manche Spieler, welches ich daher nicht unterschlagen möchte.
Verarbeitung der Steelseries Apex M800
Die Tastatur kommt in einer gewohnt geschmackssicheren Verpackung in den typischen Steelseries-Farben daher. Mit enthalten sind neben der Tastatur noch ein paar Keycaps zum Austauschen (z.B. Apfeltaste statt Windows-Taste) sowie ein zweites Paar Gummifüße um den Winkel der Tastatur zu verändern (7° oder 10°). Eine minimale Anleitung ist ebenfalls noch enthalten aber nicht weiter der Rede wert, da ihr ohnehin die Software laden solltet.
Die Tasten sind im schlichten Schwarz gehalten und haben eine glatte Oberflächenstruktur im Gegensatz zum äußeren Case welches eine angeraute Oberfläche aufweist – ein schicker Kontrast. Die LEDs unterhalb der Tasten sind erstklassig (zentriert) verbaut, so dass es zu keinen Überlappungen in der Beleuchtung kommt, sondern jede Farbe exakt wiedergegeben werden kann. Zusätzlich zu den Tasten leuchten im Übrigen auch die beiden vertikalen Seitenwände der Tastatur sowie das obligatorische Steelseries Logo oberhalb des Numblocks. Die Haptik der Tasten ist gut und vermitteln ein angenehmes Gefühl auch wenn ich selbst lieber mit taktilen Switches spiele. Hervorzuheben ist auch die gesondert, mit zwei erhobenen Punkten, markierte W-Taste – durch dieses Feature findet man auch blind recht schnell zur FPS-Handstellung zurück.
Das Kabel ist mit 2m Länge vollkommen ausreichend und doppelt mit Stoff umflochten um a) nicht zu brechen und b) keine Verknotung zu erlauben. Anzuschließen sind zwei USB-Stecker um für die entsprechende Stromzufuhr der beiden verbauten Prozessoren zu sorgen.
Gaming mit der Steelseries Apex M800
Ich habe die Steelseries Apex M800 in zwei Spielen über einen längeren Zeitraum getestet. Zum Einen im FPS-Titel CS:GO und zum anderen im Blizzard MOBA Heroes of the Storm. Vorneweg kann ich sagen dass mir die Tastatur trotz Umstellung von Blue Switches auf QS1 in beiden Spielen gut gefallen hat wenn auch in einem mehr als im anderen.
In CS:GO kann die Steelseries Apex M800 ihr volles Potenzial entfalten. Dieses wunderbare Eingabegerät muss einfach für dieses Spiel gebaut worden sein. Die Bewegungen sind dank des geringen Widerstands super schnell und die Finger fliegen nur so über die Keycaps. Das schnelle Peeken um die Ecke kann man mit dieser Tastatur wirklich ins Maximum treiben und wie bereits erwähnt harmonieren die Richtungstasten mit dem Space-Key perfekt und bringen so noch einmal zusätzlichen Schwung ins Movement. Kurzum gesagt – wer hauptsächlich Shooter spielt, sollte diese Tastatur ganz oben auf seinen Wunschzettel setzen.
Nun zum nicht ganz so glanzvollen Part – Heroes of the Storm. Jeder der ein MOBA gespielt hat kennt diesen ärgerliche Moment, verbunden mit einem „Sorry, Misclick“ im Teamchat, wenn man aus Versehen die eigene Ulti ohne Not abfeuert. Leider ist die Steelseries Apex M800 aufgrund ihrer Bauweise ganz und gar nicht verzeihlich für Spieler die nicht immer die absolute Kontrolle über ihr Finger-Placement haben. Der geringe Widerstand und Auslösungspunkt kommt hier zu Tragen, denn es ist tatsächlich ein massiver Unterschied ob man auf hohe Tasten mit 60g oder die niedrigen 45g Switches trifft. Genauso verhält es sich im Übrigen beim Schreiben mit der Tastatur – meine Typorate ist hier leider deutlich höher als auf meiner alten Blackwidow.
Fazit / TL;DR
Das neue Flaggschiff von Steelseries ist eine absolute Wunderwaffe beim Einsatz für FPS-Games wie CS:GO. Spiele die mehr Präzision statt Schnelligkeit auf den Tasten erfordern sind im Vergleich zur Konkurrenz nicht ganz so gut geeignet für die Tastatur – auch wenn es hier um Details geht. Eine exzellente, sehr hochwertige Verarbeitung sowie die gleichzeitig geniale sowie intuitive Tastenbeleuchtung machen das Keyboard zu einem optischen Leckerbissen. Einzig der mit 199 Euro sehr hoch angesetzte Preis lässt uns etwas in Stocken geraten. Hier gibt es sicherlich günstigere Alternativen die eine ähnlich gute Qualität bieten. Wer allerdings die beste Tastatur für CS:GO und andere Shooter sucht, dem muss ich dieses Schmuckstück uneingeschränkt empfehlen.
Falls ihr ebenfalls Erfahrung mit der Steelseries Apex M800 gemacht habt würde ich mich über Eure Kommentare zu der Tastatur freuen!