In meinem Test zum Sennheiser G4me Zero Headset möchte ich euch einen Überblick und Entscheidungshilfe zum High-End-Headset aus Niedersachsen geben.
Eine Zeit lang habe ich ganz gerne den Stream des CS:GO Profis Steel verfolgt und mich dabei ertappt wie ich immer wieder auf das funkelnde weiße Headset gestarrt habe, dass ich schlichtweg nicht kannte. Im Headset-Bereich, wie auch in der restlichen Gaming-Peripherie, tauchen ja bekanntlich immer wieder die gleichen Brands und deren Modelle auf, sei es nun das Razer Kraken Chroma oder das SteelSeries Siberia. Diese Headsets sieht man überall und erkennt sie dann auch. Anders ist es beim Headset dass ich euch jetzt vorstellen möchte. Das Sennheiser G4me Zero ist möglicherweise zu unscheinbar, es fehlen die Sponsorings mit entsprechend Reichweite oder man verbindet die Marke Sennheiser einfach nicht mit Gaming und dann auch noch im eSport-Kontext. Wieso man die Headsets aber dennoch auf dem Schirm haben solltet erfahrt ihr in meinem Review.
Sennheiser G4me Zero Test- der erste Eindruck
Mein Sennheiser G4me Zero wurde in einer recht kompakten weißen Box geliefert. Die aufgedruckte Schrift ist eher dezent, in Teilen sehr wertig mit einem geprägten rotem Metallic-Druck angereichert. Understatement eben. Im weißen Schuber befindet sich ein schwarzer Karton zum Aufklappen – ebenfalls mit geprägter Schrift, diesmal allerdings in Silber. Mir persönlich gefällt die Verpackung sehr gut, insbesondere da der Karton wirklich nicht groß und daher gar nicht mit den sonstigen, wuchtigen Verpackungen zu vergleichen ist.
Nachdem ich die Klappe des Kartons geöffnet hatte war mir auch schlagartig klar weshalb hier so platzsparend agiert werden konnte. Direkt im Karton verbirgt sich nämlich das erste Highlight des Headsets – eine schwarze Hartschalen-Travelbag. Wie geil ist das denn? Bisher hatte ich für Headsets maximal einen kleinen Plastikbeutel gesehen, was Sennheiser aber hier mitliefert ist ganz großes Kino! Die Travelbag schnell am Reißverschluss geöffnet und schon liegt das edle Stück vor mir. Neben dem Stauraum für das Headset bietet Euch die Verpackung noch eine weitere Innentasche für beispielsweise Kabel, USB-Stick oder Ähnliches. Zudem hat Sennheiser auch gleich noch ein zweites Kabel bzw. einen Adapter auf einen Eingang mit beigelegt welches ihr für Smartphone, Tablets oder Konsole (PS4) verwenden könnt. Wie nett 😉
Nun aber zum eigentlichen Schmuckstück – dem Headset. Vorab – ihr könnt das Headset sowohl in weiß als auch schwarz erwerben, ich fand die helle Variante schicker, insbesondere in Verbindung mit den rot glänzenden Dekorlinien.
Um das Headset in der schicken Transporttasche unterzubringen ist es natürlich notwendig die Ohrmuscheln einzuklappen. Dies hat Sennheiser mit sehr hochwertigen Edelstahlgelenken gelöst.
Die Muscheln sind von außen durch das weiß glänzende Plastikgehäuse geschützt, welches einen äußert robusten Eindruck macht, aber dennoch eine schlanke Form beibehält. Die Innenseite ist mit weichem schwarzen Kunstleder gepolstert und im Innenraum mit passendem roten Stoff verkleidet. Ebenso verhält es sich mit dem Bügel – harte Schale, kunstleder-weicher Kern. Wenn ich das Leder mit dem meines Razer Kraken Chroma vergleiche muss ich im übrigen auch hier schon einen Pluspunkt an Sennheiser vergeben – es fühlt sich wirklich sehr angenehm an.
Sennheiser G4me Zero Test – die Ausstattung & Features
Frequenzgang (Kopfhörer) | 10 - 26.000 Hz |
Impedanz | 50 Ω |
Sensitivität @ 1kHz | 108 dB |
Kabellänge | 3m + 1,2m (Textilmantel) |
Frequenzgang (Mikro) | 50 - 16.000 Hz |
Sensitivität @ 1kHz (Mikro) | -38 dBV/Pa |
Richtcharakteristik | Noise Cancelling |
Gewicht | etwa 300g |
Das Wichtigste zu Erst: Bei dem Sennheiser G4me Zero handelt es sich um ein Stereo-Headset. Hier wurde ganz puristisch ein Ziel verfolgt – ein Multiplayer-Headset auf den Markt zu bringen. Wer Raumklang in 5.1 oder 7.1 möchte, der muss auf andere Modelle ausweichen. Im G4me Zero wurde keine Soundkarte verbaut, deshalb konnten die Muscheln auch so angenehm schmal gestaltet werden.
Die sonstigen Features sind auch eher spartanisch gehalten. Ihr findet am Kopfhörer keine fancy Beleuchtungsorgien (sieht man beim Zocken ja eigentlich ohnehin nicht) eine Mute-Knopf mit Indikator wie beim Kraken gibt es ebenfalls nicht. Letzteres wurde in meinen Augen aber exzellent gelöst – klappt ihr das Mikrofon nach oben, ist es auch gemutet.
Dafür hat es allerdings einen praktischen Lautstärke-Regler an der linken Muschel, welche ich gegenüber den Clips am Kabel generell bevorzuge. Bei einer Kabellänge von 3m müsste man einen Kabelregler nämlich meist nervig unter dem Tisch suchen, da ist es schon praktischer sich nur kurz an den Kopf zu fassen (no pun intended).
Dass man das Mikrofon nicht wie bei manch anderen Modellen in der Muschel komplett verstecken kann, finde ich im übrigen völlig in Ordnung. Sennheiser hat dafür die tolle Reiseverpackung sowie die guten Klappmechanismen des Headsets mitgeliefert, so dass das Mikrofon beim Transport gut geschützt ist.
Sennheiser G4me Zero Test – das Headset im Gaming-Einsatz
Im Spielgeschehen offenbart sich der wahre Fokus des Headsets – Multiplayer. Der Kopfhörer schmiegt sich sehr eng an den Kopf und die Kunstleder-Polster tun ihr Bestes um jegliches Geräusch aus Eurer Umgebung abzuschirmen. Man nennt das auch Noise Cancelling. Wenn man vor sich hinbrabbelt klingt die eigene Stimme nur sehr dumpf durch, die Geräusche meiner Straße (vielbefahren + 2 Tramlinien) kann ich selbst bei weit geöffnetem Fenster gar nicht mehr wahrnehmen. Top! Einzig Kritikpunkt an der Sache ist die Wärme – nach ein paar Stunden ohne Pause wird einem doch etwas warm unter dem Kunstleder.
Sennheiser hat das Headset für Profispieler entwickelt um das Gehör nur auf die Töne im Spiel zu fokussieren und auch hier gilt: Weniger ist Mehr. Statt auf fette Bässe, Raumklang und coole Effekte setzt Sennheiser auf die Betonung der Mitten. Das macht sich bezahlt. In meinen ersten Runden CS:GO auf der Map Cache hatte ich keinerlei Probleme selbst die leisesten Footsteps zu orten.
Das Mikrofon macht ebenfalls einen wahrhaftig guten Job. Dadurch dass der Kopfhörer so gut abgeschirmt ist, kommt es hier nicht wie bei manch anderen Headsets zu nervigen Feedback-Geräuschen oder Echos (ihr kennt das im TS wenn man sich doppelt hört – ultra nervig). Die Aussprache ist laut Aussage von Mitspielern glasklar und sehr nah. Ich kann mir daher auch vorstellen dass sich das Headset für Einsteiger auch als Alternative zu einem Streaming-Mikrofon verwenden lässt.
Neben all dem Lob muss ich der Fairness-halber aber noch klarstellen, dass das Headset wirklich primär zum kompetitiven Spiel hergestellt wurde. Wer damit Filme in emuliertem Surround-Sound sehen möchte oder auf fette Bässe und Effekte steht der muss sich anderweitig umsehen. Beim Sennheiser G4me Zero wurde extrem wert darauf gelegt Profispielern ein auf sie ausgerichtetes Werkzeug an die Hand zu geben – diese Aufgabe meistert der Kopfhörer mit Bravour.
Sennheiser G4me Zero Test – Fazit
Man hat es eventuell schon raus lesen können – ja, ich mag das Headset und ja ich würde es weiterempfehlen. Folgende Gründe haben mich überzeugt:
- extrem hochwertige Verarbeitung mit Edelstahl, Textilmantel und weichem Kunstleder
- ideal zum Mitnehmen, dank der genialen Travelbag und des Einklapp-Mechanismus‘
- Puristischer Stereo-Sound ausgelegt für Multiplayer-Spiele (insbesondere FPS)
- Geschmackssache: tolles Design
- kristallklare Mikrofon-Aussprache
Nur über den Preis kann man sich streiten. Auf der Webseite schlagen die Niedersachsen als unverbindliche Preisempfehlung gesalzene 249 Euro vor. Für den Ottonormalgamer ist das in der Regel etwas zu hoch angesetzt, wirklich ambitionierte Spieler sollten sich am Preis aber nicht all zu sehr aufhängen. Das Headset macht nämlich einen sehr langlebigen und robusten Eindruck und daher kann eine etwas höhere Investitionssumme durchaus vor dem eigenen Geldbeutel gerechtfertigt werden (so rede ich mir diese Anschaffungen zumindest immer schön ;)). Aktuell bekommt ihr das Headset sogar für „lediglich“ um die 180 Euro auf Amazon. Da kann man schon mal zuschlagen 😉