Kennt ihr eigentlich Ozone? Der spanische Hersteller für Gaming Peripherie ist leider hauptsächlich in Spanien bekannt obwohl er große LCS Teams wie Origen und Giants Gaming unterstützt. Letztes Jahr ist das mechanische tenkeyless Gaming Keyboard Strike Battle erschienen und wir haben nun freundlicherweise ein Exemplar zum Testen bereitgestellt bekommen. Im folgenden Ozone Strike Battle Test werde ich euch meine persönlichen Eindrücke zu Verarbeitung, Features und Spielbarkeit berichten.
Ozone Strike Battle Test – Erster Eindruck & Verarbeitung
Die Verpackung des Ozone Strike Battle ist im Gegensatz zu anderen mechanischen Gaming Keyboards verhältnismäßig klein. Kein Wunder da es sich ja wie bereits erwähnt um ein tenkeyless – also ohne Numblock – handelt. Das Pappkarton-Design trifft jetzt nicht unbedingt meine persönlichen Geschmacksvorlieben (etwas düster und kontrastarm) enthält aber alle wichtigen Informationen und Features bereit. Ich habe selbstverständlich das deutsche Layout bekommen und eine Version mit roten Cherry MX-Switches. Das Ozone Strike Battle ist allerdings, wie es sich für ein vernünftiges Gaming-Keyboard gehört, auch in den anderen Varianten – Schwarz, Braun und Blau – erhältlich.
Neben dem schmucken Keyboard findet sich noch eine kleine Anleitung/Garantie sowie ein Aufkleber in der Verpackung. Der erste Eindruck vom Keyboard selbst ist positiv. Die Caps sind stabil auf dem Board platziert und kleine Details mit dem Modellnamen stimmen mich in freudiger Erwartung auf den ersten Einsatz. Größe und Gewicht des Keyboards fallen wie erwartet gering, dennoch hochwertig aus. Wie stark ich den fehlenden Numblock vermissen werde, wird sich zeigen.
Das erste Highlight in der Verarbeitung ist die schöne Aluminium-Platte die als Basis dient. Dies hatte uns bereits bei der Corsair K70 besonders gut gefallen und es freut mich das Ozone sich ebenfalls zur metallenen Lösung hat hinreissen lassen. Aluminium wirkt nicht nur besonders stabil und wertig sondern ist gleichzeitg noch ein optischer Hingucker bei eingeschalteter Tastenbeleuchtung, da sich das Licht wunderschön im Metallkorpus reflektiert. Auf der Rückseite des Ozone Strike Battle befinden sich Gummifüße – sehr gut – sowie zwei aufstellbare Klappfüße. Völlig in Ordnung! Das Kabel bietet mit 1,5m gerade noch eine akzeptable Länge. Da das Keyboard meiner Ansicht nach allerdings zum Transport ausgerichtet ist, stört dies nicht sonderlich und ist eher als weiteres Mobilitäts-Feature zu werten. Eine Textilummantelung sowie ein vergoldeter USB-Anschluss sind Pflicht im Profi-Bereich und wird von der Ozone Strike Battle hervorragend umgesetzt.
Da die Key-Caps nicht wie bei vielen anderen Modellen in die Basis-Platte eingelassen wurden sondern frei „schweben“ hat man eine relativ hohe Handstellung. Dieser Fakt macht die Tatsache, das bei der Ozone Strike Battle (vermutlich bewusst) auf eine Handballenablage verzichtet wurde ein wenig schmerzhafter – zumindest für Gamer die die Tastatur mit viel Schreiberei am Arbeitsplatz verwenden möchten. Hier wird es je nach Handgröße möglicherweise nämlich etwas anstrengend.
Im Großen und Ganzen fällt der erste Eindruck zur Verarbeitung der Ozone Strike Battle in meinen Augen sehr positiv aus. Das Design ist super schlicht und minimalistisch, glänzt allerdings dennoch durch kleine Details und den tollen Aluminum Körper. Gewisse Features wie ein langes Kabel oder eine Handballenablage müssen aufgrund des Fokus auf Mobilität bewusst weichen und stören insofern nicht wirklich.
Ozone Strike Battle Test – Technische Features
Cherry MX Red Switches in allen Switch-Varianten verfügbar | - 45 cN Auslösekraft - 3,7 mm Tastenhub - linear / kein taktiles Feedback |
Ghosting | Zero-Ghosting (100%) / 87 Key Rollover |
Gewicht | 685g |
Makrotasten | Über Funktionstasten sowie 5-Profile 30 Makrotasten möglich |
Medientasten | Doppelbelegung der Funktionstasten, Gaming-Modus & Beleuchtung |
USB-Anschlüsse | USB 2.0 Anschluss (vergoldet) |
Kabel | 1,50m Länge |
Tastenbeleuchtung | - rotes Backlight - 4 Helligkeitsstufen + Breathing-Effekt |
Maße | 34,6 x 351 x 123 mm |
Polling-Rate | via Software bis zu 1000Hz (1ms) |
Das Herzstück jeder mechanischen Gaming-Tastatur sind selbstverständlich die Switches. Ozone kleckert hier nicht sondern versorgt uns mit den klassischen MX-Switches von Cherry. Ihr habt selbst die Wahl welche Variante euch am Besten steht – für mein Testgerät habe ich rote Switches erhalten. Persönlich bin ich zwar Fan der blauen Switches (klack,klack, …) doch komme ich genauso mit roten Switches zu recht. Man muss sich nur kurz umgewöhnen, da der Druckpunkt doch um einiges sensibler ist. Für FPS-Spieler eignen sich aber ohnehin eher rote Switches da sie den niedrigsten Widerstand haben und somit besonders für schnelle Bewegungen förderlich sind. Wer viel schreibt sollte hingegen eher zu anderen Switches greifen, da die Fehleranfälligkeit bei der sensiblen Aktivierung natürlich größer ist.
Neben den Switches hat die Ozone Strike Battle natürlich noch Weiteres zu bieten – z.B. wäre da die Tastenbeleuchtung. Für mich persönlich ist die Hintergrundbeleuchtung auf Tastaturen nebst Svvag-faktor tatsächlich sinnvoll – im Dunkeln zocken und trotzdem noch Buchstaben erkennen kann dem ein oder anderen 10-Finger-System-Anfänger durchaus hilfreich erscheinen. Die Tastenbeleuchtung der Ozone Strike Battle ist relativ schlicht gehalten. Es wurden lediglich rote LEDs verbaut und man hat somit nicht die Möglichkeit wie beispielsweise bei der Strafe RGB von Corsair ein an Absurdität nicht zu überbietendes Farbeninferno loszutreten. Die Beleuchtung bietet 4 verschiedene Helligkeitsmodi sowie die Option von statischer auf pulsierende (Breathing) Beleuchtung umzuschalten. Man könnte jetzt meckern weshalb man keine weiteren Farben verwenden kann und die Effekte minimalistisch sind oder aber einfach auf den Preis der Ozone Strike Battle blicken: Denn ihr bekommt das gute Stück zwischen 80 und 100 Euro. Ich kenne nahezu keine vergleichbare mechanische Tastatur mit diesem Featureset und für solch einen Preis. Selbst die SteelSeries 6Gv2 kommt hier nicht ran, da sie gar keine Beleuchtung mitbringt. Punkt für Ozone!
Ein weiteres Feature des Keyboards sind die extra-Tasten. Trotz fehlendem Numblocks möchte Ozone uns Gamern die ein oder andere Zusatztaste nicht vorenthalten und deswegen hat man sich einfach eine schlaue Alternative einfallen lassen. Anstatt dedizierter Makrokeys, Medientasten und Gaming-Modus hat Ozone einfach eine Doppelbelegung der Tasten vorgenommen. Die Funktionstaste (der rechte Windowskey als auffällige Ozone-Keycap) fungiert als Steuerungstaste um den Gamingmodus anzuwerfen sowie die Medientasten (Vor, Zurück, Lauter, Leise, Play, Pause) zu bedienen. Zusätzlich wurden die Tasten oberhalb der Pfeiltasten (siehe Bild) mit 6 Makrokeys belegt. Via Software könnt ihr Profile anlegen und so auf insgesamt 30(!) Makros zurückgreifen. Nicht schlecht!
Das ist aber nicht alles, denn die Software bzw. das Keyboard kann möglicherweise noch etwas mehr. Nebst obligatorischem N-Key Rollover (Anti-Ghosting) habt ihr nämlich die Möglichkeit die Polling-Rate sowie die Reaktionszeit umzustellen. Standard sind 250Hz sowie 8ms Reaktionszeit in der Voreinstellung. Wie man jedoch die Pollingrate einer mechanischen Tastatur (die Cherry Switches brauchen circa 5ms) mittels Treiber auf 1ms herunterbrechen möchte ist mir schleierhaft. Vielleicht hat sich der Spruch auch einfach gut auf der Verpackung gemacht. Nachdem ich hier ein wenig herumgespielt hatte konnte ich auch nicht wirklich eine Änderung nachvollziehen. Nichtsdestotrotz möchte ich euch dieses „Feature“ natürlich nicht vorenthalten.
Prinzipiell bietet die Software sämtliche notwendigen Optionen an (leider kein OSX-SupportI und macht einen kompakten, sinnvollen Eindruck.
Ozone Strike Battle Test – Im Einsatz mit CS:GO
Wie bei jedem Keyboard-Test von mir zieht es mich zunächst selbstverständlich auf die Maps der globalen Offensive. Auch wenn ich in letzter Zeit das ein oder andere Match Overwatch hinter mir habe, bleibt meine Kerndisziplin CS:GO und dort muss sich jedes Keyboard beweisen. Da ich zuvor auf der Strafe RGB ebenfalls mit Red Switches gespielt hatte, viel mir die Umstellung was den Tastendruck anging nicht sonderlich schwer. Nach einer Runde Deathmatch auf de_Nuke hatte ich mich bereits an die fehlende Handballenablage sowie das kleine Format gewöhnt. Etwas sensibler war ich mit der Beschichtung der W-A-S-D Caps (bzw. generell der Keycaps). Die Ozone Strike Battle verwendet ABS 94HB Caps, welche mir irgendwie zu glitschig waren. Eventuell bin ich ja zu verwöhnt von den Custom W-A-S-D Caps manch anderer Hersteller welche extra geformt sind und zusätzliche haptische Muster integriert haben. Ein großes Problem wird es für die meisten dennoch nicht sein, denn selbst wenn lassen sich auf Cherry Switches easy neue Caps, dem eigenen Gusto entsprechend, einsetzen.
Wie zu Anfangs erwähnt macht die Tastatur ansonsten einen tadellosen Job. Die Anschläge sind wunderbar, keine Ghosting-Issues und das rote Backlight reflektiert sich herrlich über den Aluminium-Body. Die Größe der Tastatur und der fehlende Numblock ist Gewöhnungssache hat aber auch diverse Vorteile:
- Ihr spart einen Haufen Platz auf dem Schreibtisch. Mein Schreibtisch ist ständig zuge
müllt-legt mit Gaming-Gear, Spielen die ich noch spielen muss (derzeit: neues Witcher Add-On, Total War: Warhammer, Doom & Dark Souls 3) und CS:GO Pins. Weniger Tastatur bedeutet mehr Platz für Anderes! - Ihr könnt die Ozone Strike Battle in jeden Rucksack/Umhängetasche packen. Wer gerne mal eine LAN besucht oder in einem PC-Bang vorbeischaut, weiß wie praktisch kleines Equip sein kann. Hätte Ozone noch eine kleine Staubtasche beigelegt wäre ich restlos glücklich gewesen.
- Das Keyboard sieht stylisch aus und verrät nichts über unsere Nerdiness. Mit der Ozone Strike Battle schreit der Schreibtisch nicht nach Gamerhöhle sondern sieht dank des stylischen, minimalistischen Designs verdammt cool aus. Netter Nebeneffekt.
Ozone Strike Battle Test – Fazit
Die Ozone Strike Battle ist eine wunderbare mechanische Gaming Tastatur für den schmalen Geldbeutel. Für etwas über 90 Euro erhält man eine stylische und insbesondere, dank des Aluminium-Body, hochwertig verarbeitete Tastatur. Sogar zusätzliche Features wie Backlight und Makrokeys wurden trotz des geringen Anschaffungspreises verbaut. Hier können sich manch andere Hersteller eine Scheibe abschneiden.
Fehlende Features und Komfort wie beispielsweise ein längeres Kabel, Handballenauflage und Numblock (für den Office-Einsatz aber auch für den ein oder anderen Spieler z.B. in SC2 wichtig) wurden zugunsten der Mobilität wegrationalisiert. Dank des integrierten Speichers für Profile und Settings kann man das Keyboard ohne Bedenken auf jede LAN oder auch einfach mal zum Zocken bei Freunden mitschleppen. Wer einen absoluten Allrounder (Gaming & Office) sowie mehr Optionen hinsichtlich Beleuchtung sucht ist mit diesem Keyboard nicht gut beraten. Für Einsteiger die sich zum ersten Mal einen mechanische Tastatur kaufen möchten oder Gamer die eine Zweit-Tastatur-To-Go suchen bietet die Ozone Strike Battle ein sensationelles Preis/Leistungs-Verhältnis. Auf Amazon gibt es das gute Stück in allen Switch-Varianten zwischen 90 und 100 Euro.