Schon immer seit Ozone als Sponsor von Origen und Giants die eSports-Bühne betreten hat, waren wir etwas zwiegespalten: Einerseits freuten wir uns über den neuen Hersteller aus Spanien (z.B. wegen des hervorragenden mechanischen Keyboards), andererseits empfanden wir die Nutzung von Laser-Mäusen in der LCS als suboptimal. Begnadete eSports-Profis wie Zven und Mithy (jetzt ja bei G2 Esports), die mit nicht fehlerfreien Sensoren bei den World Championships antreten – ernsthaft?
Glücklicherweise hat Ozone Abhilfe geschaffen: Während die erste Ozone Neon Gaming-Maus noch mit Laser-Sensor ausgestattet war, ist die Ozone Neon 3K nun endlich mit einem optischen PixArt-Sensor ausgestattet. Und das beste: Die Neon 3K gibt es auf dem deutschen Markt für den Knallerpreis von nur 35€! Ob dieser Schritt die spanischen Neueinsteiger zum neuen Testsieger in der Kategorie unter 40€ macht, verraten wir in unserem Ozone Neon 3K Test!
Ozone Neon 3K: Die Features der Maus
Wie immer schauen wir zunächst auf die Rohdaten der verbauten Hardware, um Stärken und Schwächen zu ermitteln:
PixArt 3320 Sensor: | Der 3320 ist ein recht neuer Sensor, der jedoch von PixArt selbst als "Entry-Level" vermarktet wird. Er ist bei hohen Geschwindigkeiten nicht absolut fehlerfrei, aber dennoch ein besserer Sensor als die bisher verbauten Laser-Modelle. |
Omron Switches: | Auch wenn Huano-Switches mancherorts als die ultimative Switch-Wahl betrachtet werden, sind Omron-Switches ebenso hochwertig. Lebensdauer und Taktilität stechen positiv heraus, und bilden einen recht großen Unterschied zu günstigen Mäusen mit ebenso günstigeren Komponenten. |
8 Tasten: | Ähnlich zu Zowie FK1 oder Xtrfy XG-M2 hat die Ozone Neon 3K auf jeder Seite 2 Zusatztasten verbaut. |
Max. 3.500 DPI: | Wie bei fast allen optischen Sensoren heute, liefert auch der PMW-3320 ausreichend DPI für alle Anwendungen. |
Symmetrisch | Die Ozone Neon 3K ist symmetrisch aufgebaut, sodass auch Linkshänder damit zurechtkommen. |
110g Gewicht: | Mit 110 Gramm ist die Maus am höheren Ende der Skala, aber immer noch im Rahmen. |
LED-Beleuchtung: | Das Logo ist in 6 verschiedenen Farben beleuchtbar, je nach Einstellung in der Software. |
Insgesamt ein sehr rundes Paket an Features, das in diesem Preisbereich positiv hervorsticht. Besonders die vielen hochwertigen Switches in Verbindung mit dem soliden 3320-Sensor schaffen als Kernkomponenten eine gute Basis.
Ozone Neon 3K Test: Unboxing
Obwohl die Verpackung der Ozone Neon 3K ziemlich schick ist, ist natürlich der Inhalt entscheidend. Hier gibt es unser Unboxing-Video dazu:
Ozone Neon 3K Test: Erster Eindruck
Ergonomie & Form:
Auf den ersten Blick fällt natürlich auf, dass die Form der Ozone Neon 3K stark an der Zowie FK1 angelehnt ist. Bis auf einen minimalen Größenunterschied (die Zowie ist etwas länger) fühlt sich die Form 1:1 identisch an – was ja durch die bewährte Ergonomie der FK1, SteelSeries Sensei (etc.) ein positives Merkmal ist. Ich als großer Fan der FK-Series habe mich dadurch gleich sehr wohl auf der Maus gefühlt, und man benötigt fast keine Umgewöhnungszeit. Lediglich das höhere Gewicht im Vergleich zur FK1 (90g) fällt auf, wodurch die Ozone Neon 3K (110g) am ehesten mit der Xtrfy XG-M2 (112g) vergleichbar ist.
Material:
Das Oberflächenmaterial besteht aus einem sehr angenehmen, weichen Plastik. Wer das harte Plastik der Zowie FK1 gewohnt ist, wird die Ozone Neon 3K fast als „Handschmeichler“ empfinden. Auch hier ist sie am ehesten mit der Xtrfy XG-M2 vergleichbar, und bietet recht guten Grip für die Finger. Der sonstige Korpus der Maus besteht aus härterem Plastik; das fühlt sich zwar angenehm an, eine Gummierung mit Noppen/Rillen zwecks „Grip“ wäre für unseren Geschmack jedoch noch schön gewesen. Zwischen diesen beiden Materialien ist eine Abgrenzung aus glänzendem Plastik, was der Maus ein hochwertiges Erscheinungsbild gibt.
Maustasten:
Die Maustasten des bewährten Herstellers Omron bieten einen breiten Druckpunkt, sowie eine gute Taktilität. Der Widerstand ist relativ niedrig, was für schnelle „One-Taps“ ideal ist. Die Seitentasten sind ebenfalls recht leicht zu betätigen, wobei sie (wie bei allen vergleichbaren Mäusen dieser Form) relativ klein sind – besonders die Tasten auf der rechten Seite (bei Rechtshändern) sind dadurch etwas schwer zu betätigen.
Mausrad:
Das Mausrad ist die Schwachstelle vieler Mäuse am Markt: Während es bei der SteelSeries Rival zu viel Widerstand hat, ist es bei der Logitech G502 schlichtweg zu schwer und zu wuchtig. Ozone hat hier eine schöne Lösung gefunden: Das Mausrad ist gummiert und bietet dadurch einen schönen Grip, während die Mausradtaste schön leichtgängig ist. Daumen hoch!
Software:
Die Software der Ozone Neon 3K ist noch recht simpel gestaltet, bietet aber die wichtigsten Funktionen. Alle Tasten können frei belegt werden, ebenso als Macros im „Macro-Lab“. Neben Polling-Rate (wobei es hier keinen Grund gibt, nicht 1.000Hz zu wählen) kann die LED-Beleuchtung, sowie die DPI-Zahl (in 250er-Schritten) auf insgesamt 5 Profilen gespeichert werden.
Praxistest: Die Ozone Neon 3K im Einsatz
Eingestöpselt, Software eingestellt und los geht’s! In Overwatch und CS:GO fühlt man sich direkt heimisch auf der Maus, da die Form die wohl bewährteste Form der Gaming-Maus-Geschichte ist. Auch Linkshänder fühlen sich darauf direkt wohl, nachdem die Tastenfunktionen in der Software angepasst wurden. Auch die Haptik des Oberflächenmaterials überzeugt, wir haben mit Claw-Grip und Finger Grip selbst nach mehreren Stunden im Hardcore-Nerding-Einsatz (die hohe ELO muss man sich schließlich verdienen!) einen guten Grip bei geringer Schweißbildung gespürt.
Der verbaute Sensor hat glücklicherweise keine Mauskorrektur verbaut, sodass er uns präzise durch die angetesteten Games navigiert hat. Der Unterschied zu Sensoren wie dem 3310 oder 3366 liegt lediglich in einer niedrigeren Malfunction Speed (also ab welcher Geschwindigkeit bei eurer Mausbewegung das Signal nicht mehr perfekt weitergegeben wird), sowie leichtem Smoothing bei schneller Bewegung. Dies äußert sich im Spiel jedoch nur in sehr seltenen Extremfällen, wodurch der Sensor in diesem Preisbereich sicherlich positiv hervorzuheben ist.
Die Tasten fühlen sich auch nach einer gewissen Aufwärmphase noch schön leichtgängig an, und das gummierte Mausrad rastet präzise in die jeweiligen Slots beim Waffenwechsel ein. Die Gewichtsverteilung ist optimal, beim Lift-Off scheint der Schwerpunkt der Maus sehr gut zentral ausgependelt zu sein. Lediglich das leicht höhere Gewicht im Vergleich zur SteelSeries Kana oder Zowie FK1 ist am Anfang noch ungewohnt, aber nach ein paar Stunden im Gaming-Einsatz in Ordnung. Wir haben uns als „Umsteiger“ direkt wohlgefühlt und hatten nicht das Gefühl, eine Maus unter 40€ in der Hand zu haben.
Ozone Neon 3K Test: Fazit
Im Marktsegment unter 40€ sah es bisher recht düster aus: Nur in sehr seltenen Ausnahmefällen hatten Mäuse in diesem Preisbereich sinnvolle Komponenten verbaut – meistens war es (auf gut Deutsch) ziemlicher Mist. Die Ozone Neon 3K ist genau in diesem Segment ein echter Lichtblick: Ein guter optischer PixArt-Sensor, leichtgängige Omron-Switches, eine bewährte Ergonomie kombiniert mit hochwertigen Materialien – was will man mehr? Natürlich ist der Sensor einer SteelSeries Rival besser, oder die Tastenvielfalt und Software der Logitech G502; wer aber nicht gleich 70€ für eine Gaming-Maus ausgeben will (sondern lieber die Hälfte), hat mit der Ozone Neon 3K nun eine richtig gute Wahl im Preisbereich unter 40€!