Nachdem Mionix Ende 2014 die Kickstarter Kampagne zur Mionix Naos QG gelaunched hatte, waren wir schon einigermaßen gehyped. Nun ist die erste Quantified Gaming Maus für jeden zu erwerben und wir waren umso gespannter darauf das Ding endlich in der Hand zu halten. Der Trend sämtliche eigene Daten meßbar zu machen, hält nun schon seit einiger Zeit an und ist spätestens durch das Erscheinen der Apple Watch endgültig im Mainstream angekommen.
Im Test der Mionix Naos QG versuche ich deshalb nicht nur die Maus unter klassischen Gesichtspunkten zu reviewen, sondern auch die Frage zu beantworten ob die zusätzlichen Quantified-Features Sinn machen und wenn ja für wen.
Mionix Naos QG Test – Erster Eindruck & Verarbeitung
Die Mionix Naos QG kommt, wie vom schwedischen Hersteller gewohnt, in einer schlichten, dennoch schicken aufklappbaren Box. Im Fall der Naos QG ist diese erstmals nicht schwarz sondern in einem warmen Grauton gehalten. Der Klappentext erzählt vom Anspruch und der Arbeitsweise bei der Entwicklung der Maus und macht direkt Lust darauf den Nager auszupacken und loszulegen.
Neben der Maus findet sich unterhalb des Plastiktrays noch ein Stickerbogen sowie eine kleine Anleitung zur Inbetriebnahme der Naos QG. Alles in allem eine wunderbare Box, die mehr durch hochwertige Verarbeitung als durch möglichst auffällige Aufmachung glänzt.
Kabel
Der vergoldete USB 2.0 Anschluss hängt an einem 2,0m langen Kabel. Natürlich weist das Kabel eine stabile Dicke sowie Textilummantelung auf. Etwas anderes hatte ich von Mionix aber auch nicht erwartet. Die gängigen Bungees (in meinem Fall das Zowie Camade) kommen mit dem Kabel gut zu recht und für alle Zocker ohne Bungee hat Mionix noch einen praktischen Klettverschluss zum flotten Aufrollen beigelegt. 10/10.
Material (Coating)
Das Material bzw. die Beschichtung ist eine Sache für sich, wenn es um Produkte von Mionix geht. Hier ist der schwedische Hersteller meines Erachtens gegenüber der Konkurrenz stets eine Nasenlänge voraus. Bereits im Test zur Mionix Castor war dies einer der Punkte die mich zum Schwärmen gebracht haben. Mittlerweile ist klar weshalb sich die Oberfläche der Naos QG so angenehm anfühlt: Die Schweden setzen auf eine vierfache Beschichtungsmethode aus Gummimaterial! Dadurch ist nicht nur der Grip (obwohl eingelassene, genoppte Flächen fehlen) besonders gut, man hat ebenso nicht das Gefühl ein lebloses Industrieprodukt aus Hartplastik in der Hand zu haben. In der Werbung würde man dies als „Natural Touch“ umschreiben.
Design
Das Design der Naos ist nicht besonders auffällig, sondern sehr zweckgebunden. Die komplette Maus ist in einem dunklen Anthrazit-Ton gehalten und kommt ohne jegliche Schnörkel daher. Lediglich das kleine Mionix-Logo ist als stilvolle, beleuchtbare Gravur in den Mausrücken eingelassen. Auch wenn mir diverse auffällige Designs (SteelSeries Hyperbeast oder Fade) durchaus gefallen können, so bin ich doch eher Freund der minimalistischen Designschule und aus diesem Grund auch sehr zufrieden mit der Optik der Naos QG.
Haptik und Mausrad
Eines vorneweg: Die Naos QG ist eine Maus welche ausschließlich für Rechtshänder und Palm-Grip-Spieler geeignet ist. Andere Griffarten würden aufgrund des Heart-Rate-Sensors auch schlicht keinen Sinn ergeben. Wer allerdings ohnehin den Palm-Grip als seine bevorzugte Griffart entdeckt hat, der möchte die ergonomische Formgebung der Naos QG auch nicht mehr missen. Die Maus macht auf den ersten Blick einen relativ wuchtigen Eindruck, da sie an beiden Seiten mit Flügeln zur Fingerführung ausgestattet ist. Wer nun aber denkt ein Schwergewicht in der Hand zu halten, der wird sich wundern. Die Naos QG gehört mit 152g Lebendgewicht zwar nicht zu den absoluten Leichtgewichten, ist aber definitiv kein Brocken und lässt sich auch als Low-Sense-Spieler noch hervorragend über das Mauspad bewegen.
Die Fingerablagen sind super angenehm und die Seitentasten sind, zumindest für meine Handgröße, perfekt ausgerichtet. Hier kann es natürlich sein, dass kleinere oder größere Hände Probleme haben.
Das Mausrad war ebenfalls im Castor-Test schon eine haptische Augenweide und auch bei der Naos QG wurde dieselbe Mausradtechnologie wieder eingesetzt. Kein Klappern, präzise Einrastfunktion und angenehme Gummibeschichtung sind die Stichpunkte welche das Mionix Mausrad zu meinem persönlichen Benchmark in diesem Bereich machen. Wenn ihr im Geschäft mal die Chance habt eine Mionix Maus zu testen, einfach mal am Rad drehen und ihr wisst was ich meine.
Mionix Naos QG Test – Technische Features
Sensor | PixArt PM3360 (optisch) |
DPI | bis 12.000 DPI |
Polling-Rate | bis 1000Hz (1ms) |
Tasten-Anzahl | 7 programmierbare Tasten |
Beleuchtung | Custom RGB Backlight für 2 Beleuchtungszonen |
Software | Umfangreiche Einstellungen möglich in Mionix Hub |
Lift-off-Distance (LoD) | keine Einstellungen möglich, aber sehr gering |
Switches | Omron Switches (20M Klicks) |
Profile | 5 Profile / 128kB onboard Memory |
Kabel | 2,0 m (textilummantelt) |
Gewicht | 152g |
Größe | 130 x 80 x 40 mm |
Sensoren | - PixArt PAH8001EI-2G für Herzfrequenz - GSR Sensor über Kupferelektroden |
Sensor
Als Sensor hat Mionix den optischen PixArt PM3360 verbaut. Der Sensor gehört zur Spitzenklasse und dementsprechend gibt es hier keinen Grund zu meckern. Die 12.000 DPI braucht natürlich kein vernünftiger Spieler, aber gut zu wissen dass entsprechend Power vorhanden ist. Über die Software lässt sich noch ein X-Y-Angle Tuning, sowie Angle Snapping aktivieren. Kann man machen, muss aber nicht sein.
Polling Rate & Lift-Off-Distance
Ebenfalls via Software lässt sich die Polling-Rate der Maus auf bis zu 1000Hz einstellen. Ich würde euch bei entsprechender Hardware (ihr habt doch eh alle einen vernünftigen PC) immer das Maximal-Setting empfehlen um die schnellste Abtastrate und dementsprechend die beste Übersetzung euer Reaktion ins Spiel zu haben. Die Lift-Off-Distance lässt sich im Mionix Hub leider nicht frei einstellen. Alle Low-Sense-Freaks können aber unbesorgt bleiben: Die LOD sollte recht gering ausfallen. Ich habe ein wenig rumgespielt und denke, dass diese unter der Höhe einer CD ist. Nichtsdestotrotz fände ich ein frei wählbares Setting nicht schlecht.
Tasten
Für die beiden Hauptakteure – linke und rechte Maustaste – wurde die altbekannten und hervorragenden Omron-Switches gewählt. Mit einer Mindesthaltbarkeit von 20 Millionen Klicks wird hier optimale Qualität und Langlebigkeit versprochen. Schön ist natürlich, dass über die Software eure Klickzahl mitgetrackt wird. So weiß man direkt wie nah man bereits an den 20 Millionen ist ;).
Die restlichen 7 Tasten, bestehend aus 2 Seitentasten, Mausradtaste sowie 2 Tasten unterhalb des Mausrads (für in-Game Profilwechsel) sind allesamt hochwertig, gut platziert und lassen sich frei programmieren.
Beleuchtung
Die Beleuchtung ist kein echter Hingucker und eher schlichtes Beiwerk. Zwar lassen sich die beiden Zonen (Mausrad und Logo auf dem Mausrücken) individuell durch das 16,8-Millionen-starke RGB-Farbspektrum auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Besondere Features wurden hier allerdings noch nicht eingebaut. Ihr könnt neben der statischen Beleuchtung lediglich noch einen Breathing-Modus wählen. Auch wenn die Beleuchtungs-Features nicht viel Sinn für das eigentliche Spielen machen, könnte ich mir gerade für die Naos QG noch viele Features vorstellen, da es ja durch den GSR- und Herzraten-Sensor diverse Möglichkeiten gäbe. Hier ein paar Vorschläge die mich flashen würden:
- Wechsel der Beleuchtung wenn die Hand die Maus berührt
- Warnende Beleuchtung/Blinken wenn Herzfrequenz besonders hoch ist
- Blinken im Rhythmus der jeweils aktuellen Herzfrequenz
- …
Zum Glück liefert Mionix offene API-Daten aus und gibt findigen Entwicklern so die Möglichkeit eventuell eigene Firmwares zu schreiben und solch wie von mir beschriebene Features als Community-Update zu kreieren. Hier sehe ich nämlich definitiv noch keine Ausreizung des Potenzials.
Software
Die Software der Mionix Naos QG nennt sich Mionix Hub und bietet vielerlei Settings. Die speziellen Settings zur Quantifizierung bespreche im nächsten Abschnitt, daher gehe ich hier lediglich auf Settings zur Maus ein.
Selbstverständlich lassen sich in der Software diverse Profile erstellen und auf dem onboard-Speicher der Maus ablegen.
Die DPI-Settings kennen wir von anderen Mäusen und deren Software, Mionix hat hier allerdings eine Neuerung gebracht. Ihr habt die Möglichkeit die DPI für X- und Y-Achse separat einzustellen. Ich finde diese Option gerade für Freunde von FPS-Games ziemlich interessant. Als CS:GO Spieler lege ich viel Wert auf Aim und spiele daher mit einer niedrigen Sense um durch kleine Bewegungen nicht zu stark mit dem Crosshair zu verziehen. Da man aber immer wieder in Situationen kommt wo man einen schnellen Flick oder gar einen 180-Grad-Turn benötigt kommt einem die niedrige Sense auch ab und an in die Quere. Dementsprechend habe ich versucht die Sense auf der X-Achse etwas höher einzustellen ohne die niedrige Sense auf Y- bzw. Headshot-Achse zu verändern. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase habe ich zumindest den Eindruck hier durchaus einen positiven Effekt zu erzielen. Cooles Feature.
Ein weiteres interessanteres Feature ist die sogenannte Safety-Klick-Latenz. Falls ihr unruhige Finger habt kann es Sinn machen hier eine gewisse Latenz einzustellen (z.B. 2ms) damit ein Klick nicht direkt bei der kleinsten Bewegung ausgelöst wird und euch z.B. in einer Lurk-Position verrät.
Makrosettings sind derzeit als Option in der Software noch ausgegraut, könnten aber in einem zukünftigen Update noch nachgereicht werden. Für den ein oder anderen sicherlich spannend 😉
Neben den ausführlicher genannten Features lassen sich natürlich noch die Tastenbelegungen, Beleuchtungsfeatures, Polling-Rate sowie Angle-Tuning und Angle Snapping einstellen. Die Software macht hier sehr viel richtig und ist auch in Sachen Usability wunderbar intuitiv aufgestellt.
Mionix Naos QG Test – QG Features
Herzfrequenz und GSR
Eure Herzfrequenz wird auf der Naos QG mittels des Heart-Rate-Sensors aus dem Hause PixArt gemessen und in Echtzeit an die Software übertragen. Innerhalb der Software könnt ihr so ständig Veränderung im Herzschlag beobachten. Ich bin kein Spezialist für diese Art der Messung, habe aber den Eindruck, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht und mein Herzschlag ziemlich exakt übertragen wird. In sogenannten Sessions könnt ihr dann die Veränderung in einer Zeitachse bewundern und seht so Durchschnitt und besondere Ausschläge.
Neben der Herzfrequenz misst die Naos QG auch euren Stresslevel mittels des GSR (Galvanic-Skin-Response) Sensors über Veränderung der Haut. Könnt ihr euch auf Wikipedia im Fachjargon durchlesen, aber im Endeffekt ist hiermit gemeint, dass man bei höherem Stress anfängt an den Händen zu schwitzen (wer kennt es nicht). Mionix misst diese Information mittels eines Sensors aus Kupferelektroden. Die daraus resultierenden Infos werden in der Beta-Software zwar noch nicht explizit ausgespielt, sind im offenen Daten-Feed der API allerdings bereits verfügbar. In meinen Augen besonders aus zwei Gründen ein interessantes Feature:
- Für Streamer von Pokergames und Hearthstone
- Um einen DIY-Lügendetektor zu bauen, da die GSR-Technologie auch für Lügendetektoren verwendet wird/wurde 😀
Statistiken
Neben Herzfrequenz und Stresslevel misst die Naos QG auch sämtliche weitere Daten die ihr mit der Maus so anstellt. Hierzu gehören:
- Anzahl der Mausklicks sowie Klicks/Sekunde
- zurückgelegte Distanz im metrischen System
- Aktiv genutzte Zeit
- durchgeführte Scrolls in Schritten
- Geschwindigkeit
All diese Metriken werden dauerhaft addiert und sind in der Software jederzeit einsehbar. Mir persönlich macht es ziemlich Spaß den eigenen „Fortschritt“ zu begutachten. Noch schöner wäre es gewesen, wenn hier als zusätzliche Motivation noch Achievements eingeführt worden wären. Aber da es sich noch um eine Beta handelt gehe ich davon aus, dass in der Zukunft weitere Features hinzukommen werden.
Overlay
Wer kein Dual-Monitor-Setup besitzt und während dem Spielen seine Herzfreuenz beobachten möchte, der kann sich die Informationen als Overlay über den in-Game-Screen legen. Leider ist dieses Feature bisher nicht nativ von der Mionix-Software umgesetzt sondern nur als App für Overwolf verfügbar. Ich spreche hier von einem „leider“, da Overwolf für den ein oder anderen zwar ein gutes Tool sein mag, ich persönlich aber den Zwang eine weitere Software installieren zu müssen, nicht so gerne habe. Overwolf macht neben dem Darstellen des Naos-Overlays noch zahlreiche andere Dinge im Hintergrund die ich nicht benötige und die mir im Kampf gegen Framedrops nicht unbedingt eine große Hilfe sind. Für andere wiederum, die ohnehin Overwolf nutzen, ist dies natürlich egal.
Um das Overlay zu nutzen müsst ihr dementsprechend zunächst Overwolf installieren und euch dann die App „Quantified Gaming by Mionix“ für das Tool laden. Ihr könnt den Overlay im Anschluss via Drag-and-Drop frei auf dem Screen platzieren. Ansonsten sind die Einstellungen aktuell noch recht spartanisch – lediglich drei Farbvarianten sind als Auswahl möglich. Weitere Visualisierungen oder das Anzeigen zusätzlicher Statistiken abseits der Herzfrequenz vermisst man.
Das Overlay ist einer der direkten Kritikpunkte an der aktuellen Variante der Software, sollte aber in Zukunft hoffentlich noch deutlich optimiert werden.
Was bringen mir die Features der Naos QG
Ich denke für viele wird der persönliche Nutzen der Features der Naos QG eine Kernfrage sein. Was bringt es mir das eine Maus meine Herzfrequenz und einige weitere Daten erfasst? Eines ist sicher – wir sprechen hier von keiner Maus für Casual-Gamer. Knapp 130€ Anschaffungspreis werden sicherlich nicht den klassischen Sims-Spieler hinter dem Ofen hervorlocken. Die Naos QG richtet sich meines Erachtens ganz klar an 3 Spielertypen:
a) Der Try-Hard / Pro-Gamer
Wir alle wissen wie wichtig sogenannte Clutch-Situationen in Spielen (insbesondere CS:GO) für den Ausgang von e-Sport Matches sind. In diesen Situationen wird den professionellen Spielern eine unglaubliche Nervenstärke abverlangt, soweit dass es bereits zu Doping-Fällen (z.B. Cloud9) kam. Neben Adderall (zur Steigerung der Reaktion) kommen auch Beta-Blocker (z.B. Propanolol) zum Einsatz, um den Stresslevel bzw. die Herzfrequenz zu senken. Es ist klar wie wichtig es ist in wichtigen, spiel-entscheidenden Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Das Doping nicht der richtige Weg ist mehr Kontrolle über das eigene Stresslevel zu bekommen ist uns allen hoffentlich bewusst. Zum Glück gibt es andere Methoden um die Herzfrequenz in Ausnahmesituation durch Training zu beruhigen z.B. über Atemtechniken. Um solche Techniken effektiv zu trainieren und letztendlich in Wettkampfsituationen einzusetzen macht es Sinn die Fortschritte zu kontrollieren und in Echtzeit zu beobachten. Genau hierfür eignet sich meiner Meinung nach die Mionix Naos QG.
b) Der Streamer
Professionelle- aber auch Hobby-Streamer haben die Möglichkeit durch das Overlay der Naos QG zusätzliche Informationen zu ihrem Spielstil anzuzeigen. Aktuell ist dies aufgrund der Overlay-Software zwar auf die eigene Herzfrequenz limitiert, ich erwarte hier in Zukunft aber noch das ein oder andere Update evtl. ja auch durch 3rd Party Software. Und sowieso kann man den Zuschauern natürlich zeigen wie cool man in einer 1v3 Bomb-Defuse Situation bleibt, oder?
c) Der Statistik-Freak
Für viele (inklusive mich selbst) ist es einfach ein riesiger Spaß sämtliche Daten zu sammeln und zu analysieren. Wie viele schnell jage ich die PTFE-Glides über mein Mauspad? Wann habe ich endlich 10km Strecke zurückgelegt? Dies sind nur einige Fragen die einem die Naos QG beantworten kann auch wenn die Antworten für manch andere Personen vollkommen unwichtig sind und als Spielerei abgetan werden. Man muss sich nicht dafür schämen wenn einem Statistiken Spaß machen. Ich denke hier gerne an meine WoW-Zeit zurück – mein Interface glich damals der Schaltzentrale eines Wallstreet-Brokers, meine Itemisierung habe ich nächtelang in Spreadsheets berechnet. Auch heute sammle ich noch sämtliche Statistiken aus Hearthstone in einer „kleinen“ Excel-Tabelle, wieso also auch nicht Daten zu meiner Maus-Performance.
Was bringt die Zukunft
Einer der wichtigsten Punkte die meiner Ansicht nach für eine Anschaffung der Mionix Naos QG sprechen ist das unglaubliche Potenzial hinsichtlich Software-Erweiterung. Dank der offen zugänglichen API ist jeder Coder in der Lage Auswertungen und deren Darstellungen weiter zu optimieren. Ich denke hier an in-Game Trainingsprogramme zur Herzfrequenz-Kontrolle z.B. als Custom CS:GO Map, änhlich dem beliebten Aim-Training. Erweitere Statistik-Auswertungen mit Vergleichswerten zu Profispielern wären denkbar. Ein Achievement-Modul zu Langzeitstatistiken oder ein aufgemotzter Overlay macht Sinn. Die Möglichkeiten sind wahrlich unbegrenzt und sollten unbedingt weiter ausgeschöpft werden. Nicht ganz uneigennützig hoffe ich dementsprechend auf einen großen Erfolg beim Verkauf der Naos QG 🙂
Wie im Bild zu sehen, bekommt man sämtliche Rohdaten der Naos QG über ein Websocket als JSON-Objekte ausgeliefert und kann so mittels Jquery oder Bootstrap anfangen die gewonnenen Daten in Visualisierungen oder auch fortgeschrittene Anwendungen zu integrieren. Eines der besten Features der Maus!
Mionix Naos QG Test – Einsatztest in CS:GO
Ich habe die Maus in Summe etwas über einen Tag in CS:GO angewendet. Dank der hochwertigen, verbauten Einzelteile kann ich mich zu Sensor und Klicks nicht beklagen. Die Formgebung der Maus ist für meine Griffhaltung optimal, so dass ich auch hier keinerlei Umgewöhnung hatte. Dank der riesigen PTFE-Schlitten gleitet die Maus sehr schnell und zielsicher über mein Mauspad und hat keinerlei Nachteile gegenüber einer kleineren Maus.
Die Visualisierung der Herzfrequenz habe ich versucht in einem kleinem Video aus einer Runde Cache für Euch aufzubereiten (keine Flames zum Skill pls), so dass ihr selbst entscheiden könnt ob ihr einen Impact wahrnehmt. In manchen Situationen habe ich bemerkt wie mein Puls hochging, in anderen habe ich versucht diesen zu kontrollieren.
Mionix Naos QG Test – Fazit
Wenn man sich sämtliche, im Test beschriebenen, Features vor Augen hält kann man die Naos QG rein objektiv betrachtet nur grandios finden. Wäre da nicht der Preis. 130€ sind für viele, gerade jüngere, Spieler eine Menge Holz und aus diesem Grund würde ich die Maus auch nicht jedem empfehlen. Ihr erhaltet mit der Naos QG eine exzellente Palm-Grip Maus für Rechtshänder. Sensor, Verarbeitung und Software-Features sind herausragend, jedoch bekommt ihr diese auch bei der normalen Naos welche nur einen Bruchteil bzw. etwas mehr als die Hälfte der QG-Version kostet.
Die 60€ die ihr obendrauf legen müsst, lohnen sich zunächst nur für Spieler die Gaming etwas ernster nehmen, bzw. zu einer der drei oben beschriebenen Gruppen gehören. Fühlt ihr euch zugehörig bzw. habt einfach Bock auf die technischen Möglichkeiten, dann kann ich euch die Maus nur ans Herz legen. Die Mionix Naos QG ist dank ihrer offenen Schnittstelle eine Investition in die Zukunft von messbaren Gaming-Daten. Ebenso wie im Profi-Fußball, wo immer mehr Analysen, gerade im Trainingsbereich gemacht werden, so wird die Naos eine der Vorreiter in Sachen e-Sport Performance-Analyse sein. Möglicherweise noch nicht mit dem aktuellen Kit, mit Sicherheit aber in zukünftigen Iterationen. Mir persönlich, als Statistik-Liebhaber und Gadget-Nerd, wird die Mionix Naos QG jedenfalls meine Rival 300 ablösen und hoffentlich auch die nächsten 10 Millionen Klicks ein treuer Begleiter sein. Ich freue mich schon auf die ersten Updates!