Die wohl häufigste Frage zum Thema Gaming-Mäuse ist:
Soll ich lieber eine Lasermaus kaufen, oder eine optische?
Leider ist genau diese Frage auch mit massenhaft Missverständnissen und falschen Aussagen behaftet, wenn man sich im Netz und auf den Werbetexten der Hersteller so umschaut. Besonders die Tatsache, dass Lasermäuse weitaus höhere DPI-Zahlen erreichen können, beeinflusst bei vielen Gamern die Kaufentscheidung; dass dies jedoch Quatsch ist, erkläre ich in meinem Guide zu „Was bedeutet DPI“. Wie Lasermäuse und optische Mäuse funktionieren und welche Variante für Gamer besser ist, erkläre ich euch im folgenden Artikel!
Optische Maus:
Eine optische Maus ist eine Maus, die durch das Zusammenspiel einer LED (um Licht an die Oberfläche zu senden) und einem Sensor (der die Bewegung der Maus in Relation zur Oberfläche wahrnimmt) das Maussignal aufnimmt und an den Rechner überträgt. Diese Mäuse haben um die Jahrtausendwende die vorher verbreiteten Kugelmäuse (die älteren werden sich erinnern) abgelöst, das sie entscheidende Vorteile in punkto Präzision haben. Diese Sensoren sind das Kernstück jeder Maus – und hier gibt es große Unterschiede: Verschiedene DPI-Werte (wie hochauflösend ist der Sensor?) und anpassbare Bewegungshilfen (Mausbeschleunigung, Mauskorrektur, Maximum Control Speed) sind entscheidend für die Qualität eines Sensors. Typische Beispiele für optische Mäuse sind die Razer Deathadder oder die Zowie FK1.
Laser-Maus:
Auch wenn „Laser“ cool klingen mag – die Lasermaus an sich ist eigentlich nur eine weitere Art der optischen Maus. Anstatt einer LED wird hier ein Infrarot-Laser eingesetzt, der die Bewegung auf der Oberfläche für die Maus wahrnehmbar macht. Dies verschafft zwei Vorteile: Einerseits lassen Lasermäuse auch eine Nutzung auf reflektierenden oder durchsichtigen Flächen zu (was ganz praktisch für Laptops sein kann), andererseits erreichen Lasermäuse höhere DPI-Werte. Diese höheren DPI-Maximalwerte solltet ihr jedoch getrost ignorieren – diese braucht ihr (siehe unser Artikel zu DPI-Werten) schlichtweg nie. Ebenso haben Laser-Mäuse einen weiteren Nachteil, der für Gamer schwer wiegt: Alle Laser-Sensoren haben eine integrierte Mausbeschleunigung, die nicht deaktivierbar ist. Selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten greift der Sensor hier künstlich ein und verfälscht euer Signal. Wie in unserem Guide zu Mausbeschleunigung beschrieben, ist dies ein KO-Kriterium für eSports. Typische Beispiele für Lasermäuse sind die SteelSeries Sensei oder die Logitech G9x.
Fazit: Optische Maus oder Laser-Maus?
Auch wenn viele billig dahin geschriebene Guides, sowie die Marketing-Wizards von Lasermaus-Herstellern es euch noch so oft erzählen: Laser-Mäuse sind für Gamer nicht optimal. Die hohen DPI-Werte nutzt ohnehin nie jemand in der Praxis (4.000dpi reichen für noch so extreme Anwendungen) und wer unbedingt auf einer Glasplatte zocken will, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Derzeit gibt es keinen Laser-Sensor auf dem Gaming-Maus-Markt, der fehlerfrei agiert; ihr werdet bei Laser-Mäusen immer künstliche Mausbeschleunigung oder ein unpräzises Tracking in bestimmten Geschwindigkeiten haben. Auch wenn „Laser“ cooler klingt – für Gamer empfehlen wir immer eine gute optische Maus mit fehlerfreiem Sensor.
Dieser Artikel ist Teil unserer mehrteiligen „Maus FAQ„!
- Lasermaus oder optische Maus?
- Was bedeutet Mausbeschleunigung?
- Was ist Mauskorrektur?
- Maus-Griffe: Claw Grip, Finger Grip, Palm Grip
- Kabelmaus oder schnurlose Maus?
- Was bedeutet DPI?
- Wieviel DPI braucht meine Maus?
- Was ist die Polling Rate?