Zeiten ändern sich: Früher hat man bei jeder PC-Zusammenstellung auch eine ordentliche Gaming-Soundkarte einplanen müssen; heutzutage ist dies nicht mehr zwingend erforderlich, da eine integrierte Soundkarte („On-Board-Sound“) bei fast allen PCs bereits integriert ist. Wir meinen: Eigentlich eine praktische Sache für Office- und Casual Use, und die meisten Menschen legen leider eh zu wenig Wert auf hochwertige Audioqualität.
Wenn man sich jedoch ein richtig gutes Gamer-Headset für 100 bis 200€ oder Gaming-Lautsprecher gönnt, sollte man hier definitiv nicht am falschen Ende sparen: Die Soundkarte spielt logischerweise eine große Rolle bei der Qualität eurer Soundwiedergabe. Falls ihr also eine hochwertiges Lautsprecherpaar für 400€ habt und der Sound wie aus der Tonne klingt, könnte genau eure Soundkarte (oder noch schlimmer: Das Fehlen selbiger) der „Flaschenhals“ in eurem Setup sein. Auch wenn Onboard-Soundkarten qualitativ in den letzten Jahren richtig gut zugelegt haben, so lässt sich durch eine richtige Soundkarte (intern oder extern) noch viel mehr aus der Audiokette herauskitzeln – egal ob für’s Gaming oder zum Musikhören. Grund dafür sind bessere Wandler, höherwertige Komponenten, bessere Rauschabstände oder auch bessere integrierte Verstärker.
Daher möchte ich euch im folgenden jeweils für die verschiedenen Arten von Soundkarten (intern, extern) ein paar Kaufempfehlungen geben, die sich als bewährte Lösungen herausgestellt haben. Wichtig hierbei ist: Schließt eure Kopfhörer, Headsets oder Lautsprecher stets mit den analogen Klinkenkabeln statt digitaler USB-Schnittstellen an – sonst bringt euch das Upgrade nichts.
Die Standardlösung: Eine interne Gamer-Soundkarte
Traditionsgemäß sind Soundkarten immer im Rechner verbaut worden: Via PCI (oder heute PCI-Express) steckt man die Karte direkt ins Motherboard und hat dann über den Slot hinten am Rechner die verschiedenen Anschlussbuchsen. Falls ihr nur normale Kopfhörer oder Lautsprecher an der Soundkarte betreiben wollt, reichen diese Anschlussbuchsen aus; hier liegt einer der Vorteile externer Soundkarten, da sie naturgemäß mehr Platz für diverse Buchsenarten (z.B. XLR für Mikrofone) bieten. Diese Buchsen passen schlichtweg nicht in den normalen PCI-Ausgangsslot. Der Einbau ist auch recht simpel, auch für Laien: Einfach Rechner auf, Karte in den passenden Slot (da kann man nichts verkehrt machen, außer man benutzt einen Hammer um sie in das Motherboard zu kloppen…) und Software installieren.
Für knappe Budgets lohnt sich zumindest die Asus Xonar DGX. Für nur 35€ bekommt ihr eine gute Einstiegslösung, die zumindest bessere Leistung als Onboard-Lösungen bietet. Besonders für Gaming-Kopfhörer erhält man hier recht leicht ein Upgrade, und kann (falls beim Onboard-Sound nicht möglich) auch ein 5.1-System anschließen.
Habt ihr 80€ zur Verfügung lohnt sich das Upgrade zur Creative Soundblaster Z mit besserem Rauschabstand, Klangverhalten und integriertem Beam-Mikrofon (praktisch zum Streamen).
Für High-End Gaming-PCs lohnt sich dann der Schritt zur Soundblaster ZxR. Ihre Klangqualität und Features sind in diesem Preisbereich sehr gut, ebenso bietet sie weitere Buchsen (AUX, Optisch) und eine praktische Steuereinheit.
Natürlich gibt es in allen oben genannten Preisbereichen auch andere interne Soundkarten, die eine richtig gute Performance für ihren jeweiligen Preis abliefern. Alle persönlich zu testen und in diesem Guide zu inkludieren, wäre jedoch weit über unseren Möglichkeiten. Daher haben wir uns auf die Soundkarten beschränkt, mit denen wir persönlich bereits exzellente Erfahrungen gemacht haben und uneingeschränkt empfehlen können.
Externe Gamer-Soundkarte: Unsere Empfehlung
Externe Soundkarten (im Audiobereich auch „Interface“ genannt) haben zwei große Vorteile:
- Ein Anschluss am Laptop ist möglich, wodurch auch dort ein besserer Sound erzielt werden kann; dies ist besonders praktisch wenn man mehrere Rechner hat (z.B. Rechner für Home Office, Gaming-PC und Laptop fürs Heimstudio).
- Viele externe Soundkarten (meist mit Recording als Haupteinsatzgebiet) bieten bessere Anschlussmöglichkeiten für Audioanwendungen, sowie teilweise richtig brauchbare Mikrofonpreamps. Besonders für den Studioeinsatz/Homerecording sind externe Soundkarten der Standard (wie gesagt, hier nennt man das ganze „Interface“).
Der Anschluss geschieht dann via USB oder Firewire, was von der Latenz her keinen Nachteil hat (sonst würde es für Recording wenig Sinn ergeben). Als normale externe Gaming-Soundkarte bietet sich die Asus Xonar U7 an; der Sound ist gut, der interne Kopfhörerverstärker macht einen guten Eindruck und die native 7.1-Möglichkeit ist ein sehr nettes Plus.
Falls ihr die externe Soundkarte auch für Homerecording benötigt, bietet die Steinberg UR22 eine Lösung mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit verschiedenen Input-Buchsen könnt ihr (je nach Anwendung) Instrumente und Mikrofone anschließen, was durch den internen Preamp für den Recordingeinsatz sehr praktisch ist. Der Anschluss ist dabei denkbar einfach (E-Gitarre → UR22 → PC) und liefert klanglich sehr gute Resultate. Für reine Gamer macht jedoch eine interne Lösung, oder die Asus Xonar U7 mehr Sinn.
Fazit: Gaming-Soundkarten
Die hier vorgestellten Lösungen (intern & extern) geben natürlich nicht den gesamten Markt wieder – natürlich haben auch andere Hersteller gute Karten in den jeweiligen Preisbereichen. Die oben genannten Soundkarten haben uns (sowie unsere Musiker-Kollegen) sehr überzeugt und bieten (wie gesagt) ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Daher macht ihr mit diesen Gaming-Soundkarten definitiv nichts verkehrt!