Wie ihr schon in unserem Xtrfy XG-M2 Test nachlesen konntet, haben wir eine Schwäche: Immer wenn eSports-Teams eigenes Gear herausbringen, sind wir naturgemäß immer leicht „erregt“. Während früher Teams alles mögliche an mittelmäßiger Hardware beworben haben, ist der Anspruch an Qualität inzwischen recht hoch geworden: So sind Tastatur und Maus von z.B. Xtrfy von durchgehend hoher Qualität. Die Gründe sind klar: Erstens möchte man seinen eSports-Stars keinen Müll auf den Gaming-Tisch stellen, und zweitens haben große Teams wie NiP oder Fnatic einen guten Ruf zu verlieren.
Als dann das wohl größte europäische eSports-Team Fnatic seine eigene Gear-Reihe ankündigte, waren wir daher sehr gespannt und konnten nicht darauf warten, die neuen Modelle auf Herz und Nieren zu testen. Zum Start möchten wir euch in unserem Fnatic Flick Test aufzeigen, ob Fnatics Gaming Maus unseren hohen Ansprüchen gerecht wird!
Fnatic Flick: Die Features der Maus
Laut Fnatic ist die Maus „pro-player designed, tested and approved for the highest level of competitive play“. Dass dies nicht mit Kirmes-Hardware funktioniert, sollte eigentlich logisch sein. Wir werfen zunächst einen Blick auf die Kern-Features:
PixArt 3310 Sensor: | Der 3310 gilt gemeinhin als der beste Sensor auf dem Markt für Gaming-Mäuse. Er arbeitet (im Gegensatz zu vielen seiner Mitstreiter) komplett fehlerfrei und hat hardwareseitig keine Mausbeschleunigung oder Mauskorrektur. Der gleiche Sensor wird z.B. in der SteelSeries Rival oder der Finalmouse verbaut. |
Omron Switches: | Auch wenn Huano-Switches mancherorts als die ultimative Switch-Wahl betrachtet werden, sind Omron-Switches ebenso hochwertig. Lebensdauer und Taktilität stechen positiv heraus, und bilden einen recht großen Unterschied zu günstigen Mäusen mit ebenso günstigeren Komponenten. |
6 Tasten: | Die Fnatic Flick verzichtet auf beideseitige Seitentasten: Nur auf der Daumenseite sind 2 Tasten verbaut. Dazu kommen linke und rechte Maustaste, das Mausrad und der Profil-Wahlschalter dahinter. |
5.000 DPI: | Typisch für den Pixart 3310 sind maximal 5.000 dpi möglich, was für alle Anwendungen mehr als ausreicht. Immer dran denken: Mehr dpi braucht niemand, außer man steht auf Werbe-Gags. |
1.000 Hz Polling Rate: | Sehr guter Wert, da dies einer Signalübertragung mit einer Frequenz von einer Millisekunde entspricht. |
„Drag Reduction Cord“: | Klingt wie ein Marketing-Gag, kann aber eventuell ganz nützlich sein: Das Mauskabel verlässt die Maus nach schräg oben anstatt waagrecht. Dadurch soll verhindert werden, dass es direkt an der Maus auf dem Mauspad schleift. Kommt zwar selten bei Mäusen vor, aber sicher ist sicher. |
LED-Beleuchtung: | Das Mausrad ist in allen möglichen Farben via LED beleuchtet, je nachdem was man für das jeweilige Profil einstellt. |
Erstes Fazit der Features: Es scheint alles an Bord zu sein, was eine gute Gaming-Maus braucht. Auch schön: Mit nur 90g Gewicht ist die Fnatic Flick eine der leichteren Mäuse auf dem Markt, sodass ein schneller „Lift-Off“ möglich ist.
Fnatic Flick Test: Unboxing
Fnatic Flick Test: Erster Eindruck
Material:
Die Fnatic Flick im Test besteht aus einer schwarzen Plastik-Oberschale, die durch die matte Oberfläche sehr angenehm in der Hand liegt: Ähnlich wie die Mionix Naos, und etwas samtiger/weicher als die doch eher harte Zowie FK1. Die Seitenelemente bestehen aus ähnlichem Material, wirken doch etwas stärker gummiert zwecks besserem Grip.
Ergonomie:
Die Form der Fnatic Flick ist interessant: Obwohl symmetrisch, ist sie um einiges größer/buckliger als die Zowie FK1. Und obwohl recht groß, ist die Ergonomie doch recht weit entfernt von einer asymmetrischen SteelSeries Rival. Wir haben alle 3 Mäuse direkt nebeneinander verglichen und empfinden die Fnatic Flick als einen Mittelweg zwischen den beiden populären Formen. Wichtig jedoch: Durch die Daumentasten ist die Maus leider nicht für Linkshänder geeignet.
Maustasten:
Wie gewohnt von den Omron-Switches haben die Tasten eine schöne Taktilität: Sie fühlen sich wunderbar „knackig“ an und bieten eine ähnliche Haptik wie die Zowie FK1. Beide Maustasten sowie die Seitentasten sind gut verarbeitet und lassen sich gut bedienen – egal an welcher Stelle man die Taste betätigt (z.B. ist die einwandfreie Funktion auch am äußersten Rand gegeben).
Mausrad:
Das Mausrad der Fnatic Flick ist recht präzise, aber etwas schwergängiger im Vergleich zu Rival/Zowie FK1. Dies gilt ebenso für das Drücken des Mausrades: Hier würden wir uns etwas weniger Gegendruck wünschen, da man doch relativ viel Kraft benötigt.
Praxistest: Die Fnatic Flick im Einsatz
Los geht’s! Die Fnatic Flick ist zwar eine Plug’n’Play-Maus, die auch ohne Software auskommt – aber wenn es eine gibt, sollte man sie auch nutzen. Der Download geschieht auf der doch recht schicken Fnatic-Gear-Seite. Die Funktionen der Software sind gut und mit anderen Anbietern vergleichbar, allerdings wirkt die Software im Gesamteindruck noch ausbaubar in punkto Design und Nutzerführung.
Hat man jedoch seine Wunschprofile eingestellt und die perfekte Sensitivity für sich gefunden, gewöhnt man sich im Spiel schnell an die neue Maus. Logisch, denn auch die Fnatic-Profis müssen sich ja recht schnell an die neue Maus für kompetitives Spielen anpassen. Der Sensor arbeitet erwartungsgemäß perfekt und vermittelt auch im Bereich niedrigster Sensitivity eine exzellente Präzision. Das Material der Maus liegt auch nach längeren Zock-Sessions in unserem Fnatic Flick Test noch angenehm in der Hand und erzeugt kein unangenehmes Gefühl wenn es „heiß hergeht“ und sich Handschweiß bildet.
Durch die ergonomische Form finden sogar verschiedene Grifftypen auf der Flick ihre Heimat: Ich persönlich habe sie in unserem Fnatic Flick Test im Claw Grip benutzt, wobei durch den höheren Buckel auch ein Palm Grip möglich ist (bei nicht extrem großen Händen).
Natürlich war unser Fokus im Test CS:GO, da dort Fnatic das derzeit größte eSports-Aushängeschild hat. Gerade dort hat sich das Herumexperimentieren mit verschiedenen Profilen gelohnt, da man besonders bei AWP-Shots die perfekte Einstellung für sich finden kann. Das nach oben gerichtete Kabel verhindert hierbei, dass das Kabel euer AWP-Aiming verzieht. Wir waren die Rival und Zowie FK1 im direkten Test gewohnt, und haben im Spiel keine qualitativen Unterschiede zwischen der Fnatic Flick und unseren persönlichen Benchmark-Mäusen feststellen können.
Fnatic Flick Test: Fazit
Wie eingangs schon gesagt: Bei Gear-Marken von Profi-Teams muss man normalerweise vorsichtig sein. Zu oft wurde versucht, mit einem großen Team-Namen eher minderwertige Hardware an Fans zu verkaufen. Bei der Fnatic Flick ist dies jedoch anders: Die neue Fnatic-Maus bringt alles mit, was eine gute Gaming-Maus benötigt! Hardware, Verarbeitung, Ergonomie – all das muss sich vor der arrivierten Konkurrenz nicht verstecken. Leichte Schwächen sahen wir nur beim doch sehr knackigen Mausrad, sowie der noch etwas jungen Software. Insgesamt ein äußerst gelungener Einstieg in die Welt des Pro-Gamer-Gears von Fnatic!