Corsair ist ja einer der Hersteller, dessen Produkte wir auch auf unseren eigenen Schreibtischen gerne einsetzen: Die Corsair K70 oder die neue Corsair Strafe haben als hervorragende Gaming-Tastaturen einen festen Platz im Pro-Gamer-Gear Team. Dementsprechend gespannt waren wir auch nach der Ankündigung, eine neue Headset-Serie im Spätjahr 2015 herauszubringen. Vor ein paar Tagen flatterten dann auch gleich zwei der neuen Headsets in unser Büro: Ein Corsair Void Stereo und ein Corsair Void USB 7.1 RGB! Wir haben uns natürlich gleich auf die gelb verpackten Gaming-Headsets gestürzt und sie für euch in unserem Corsair Void Test ausgiebig auf Herz und Nieren getestet!
Corsair Void Test: Modellübersicht
Sucht man zum Beispiel auf Amazon nach dem Corsair Void so fällt einem auf, dass gleich mehrere Suchtreffer mit verschiedenen Modellen erscheinen. Tatsächlich gibt es vier verschiedene Ausführungen des Corsair Void:
Void Stereo | Die Stereo-Version des Corsair Void, das via 3,5mm-Klinkenstecker angeschlossen wird. Dadurch kann es an allen möglichen Geräten (auch Konsolen, Handys, Tablets,...) betrieben werden. | |
Void USB | Die 7.1-Version des Corsair Void; der Anschluss funktioniert hier via USB-Kabel. Erhältlich in schwarz oder weiß, beide Versionen haben eine RGB-Beleuchtung. | |
Void Wireless | Die kabellose Variante des Corsair Void USB; auch diese Version simuliert einen 7.1-Sound und hat eine einstellbare RGB-Beleuchtung. | |
Void Wireless SE | Special Edition des Void Wireless – bis auf die Optik jedoch das gleiche Modell. |
Für welches Modell ihr euch entscheidet, hängt von eurer individuellen Präferenz ab. Falls ihr gerne auch mal auf der Konsole zockt (PC Master Race!), ist das Void Stereo die richtige Wahl. Das Void USB stellt die Standardvariante des Headsets dar, und für einen Aufpreis von 40€ könnt ihr euch die Wireless-Version gönnen – ob man das braucht (uns stört das Kabel selten) ist jedem selbst überlassen da sich die sonstigen Features und die Verarbeitung der Void-Versionen nicht großartig unterscheiden.
Corsair Void: Unboxing und erster Eindruck
Wie es sich gehört haben wir natürlich auch für unseren Corsair Void Test ein kleines Unboxing-Video erstellt. Hier seht ihr, wie wir nacheinander Void Stereo und Void USB auspacken:
Der erste Eindruck nach dem Auspacken ist sehr solide: Beide Headsets machen einen äußerst stabilen Eindruck, der eine gewisse Langlebigkeit suggeriert. Der Hauptbügel besteht aus einer Hartplastikhülle, in der ein Metallstreifen für die nötige Stabilität, aber auch Biegsamkeit sorgt. An deren Ende finden sich die drehbaren Halterungen für die Ohrmuscheln, die überraschenderweise komplett aus Metall gefertigt sind; da diese Teile meist recht stark beansprucht werden, begrüßen wir die Materialwahl in diesem Punkt. Auch die Breitenverstellung des Kopfhörerbügels wirkt sehr solide, die einzelnen Stellungen rasten sicher ein.
Weniger überzeugt sind wir von dem Headset-Bügel: Dieser reiht sich leider nicht in das sehr schöne haptische Gesamtbild ein. Da er aus sehr weichem Plastik besteht, wirkt er etwas wackelig und passt so gar nicht zum Rest des äußerst soliden Corsair Void. Auch kann man ihn nur in einer Achse verstellen, nämlich hoch und runter – und auch das Gelenk wirkt etwas wabbelig, da die Positionen nicht allzu fest einrasten.
Außer diesem einzelnen Punkt ist der erste Eindruck gut – das Void wirkt in seiner schwarzen Farbe mit den verschiedenen Materialien schick und sehr hochwertig. Besonders im direkten Vergleich zum sehr verbreiteten SteelSeries Siberia ist die Verarbeitung um einiges stabiler und die Komponenten hochwertiger.
Corsair Void: Der Praxistest
Anschluss & Software:
Der Anschluss des Corsair Void geschieht recht simpel via USB oder 3,5mm-Klinkenstecker, je nach gekaufter Version. Es wird direkt via Plug’n’Play erkannt – wobei wir wärmstens die Installation der Void-Software empfehlen (gibt’s hier auf der Corsair-Website). Dort könnt ihr zum einen die RGB-Beleuchtung bei der USB-Version einstellen: 12 verschiedene Effekte mit 16,7 Millionen Farben können dort für die LED-Beleuchtung des Logos auf den Ohrmuscheln eingestellt werden. Zum anderen könnt ihr dort aber auch (viel wichtiger!) die Audioqualität via 10-Band-Equalizer einstellen. Die Werkseinstellung hier ist leider nicht optimal, wodurch wir die Anpassung nach eigenem Gehör empfehlen – oder die Nutzung unseres selbst erstellten Pro-Gamer-Gear-Presets, dass ihr im Screenshot unten sehen und kopieren könnt. Hier sind die Tiefmitten und Höhen etwas angehoben, während wir die Bässe leicht reduziert haben – dadurch wurde in unserem Test das Klangbild besser. Insgesamt ist die Software zwar funktional, jedoch etwas seltsam in punkto Nutzerführung – das geht auch intuitiver. Dafür finden wir die Möglichkeiten, EQ-Settings zu speichern und zu importieren richtig gut!
Soundqualität:
Nun aber zum entscheidenden Punkt eines jeden Headsets: Die Soundqualität! Wie schon in unserem Guide zu Gaming-Headsets beschrieben bringen euch alle blinkenden RGB-Lichter am Headset nichts, wenn der Sound Mist ist (und hier hakt es gewaltig bei den meisten Herstellern).
Das Gute vorweg: Für ein Gaming-Headset klingt das Corsair Void recht gut. Im Test hatten wir die Stereo-Version und die 7.1-Variante jeweils ausgiebig mit diversen Musikrichtungen im FLAC-Format, sowie „in-Game“ bei CS:GO und League of Legends getestet. Insgesamt hat und die Stereo-Variante klanglich etwas mehr überzeugt, da es unserer Meinung nach immer noch „Overkill“ ist, ein 7.1-System mittels kleinerer Klangtreiber in der Ohrmuschel simulieren zu wollen (siehe unser Guide zu Gaming-Kopfhörern). Aber mit etwas Tuning am Equalizer klingt auch die 7.1-Variante in unserem Corsair Void Test ganz gut.
Der Sound ist (ohne EQ-Anpassung) leicht basslastig und lässt die letzte Prise Transparenz vermissen. Die Höhen haben dadurch auch leichte Präzisionsprobleme, was besonders bei komplexen Soundwelten (z.B. klassische Musik) negative Auswirkungen hat. Natürlich kann man keinen HiFi-Kopfhörer wie den AKG K701 erwarten, da der Fokus doch eher auf dem Gaming liegt. Und dafür ist der Klang nach leichten Anpassungen in Tiefmitten und Höhen wirklich brauchbar und liegt im Vergleich zu anderen Gaming-Headsets in der Spitzengruppe (wir sind in der Beziehung durch einen gewissen Hintergrund im Bereich Studio/Recording halt sehr wählerisch). Denn genau hier überzeugt das Void durch eine sehr geringe Komprimierung (Kernproblem bei vielen Konkurrenten).
Das Corsair Void im Gaming-Einsatz
Wichtigster Teil in einem Corsair Void Review auf Pro-Gamer-Gear? Natürlich der Einsatz beim Zocken!
Wie schon erwähnt ist der Sound des Corsair Void überraschend brauchbar für ein Gaming-Headset. Die Gamesounds werden transparent wiedergegeben und die 7.1-Simulation funktioniert im Rahmen der Möglichkeiten eines Headsets (immer dran denken: 7.1-Simulationen in kleinen Kopfhörermuscheln sind immer recht ambitioniert…). Der größte Vorteil des Corsair Void in unserem Langzeittest war jedoch der Tragekomfort: Das Stoff-Mesh-Material der Ohrmuscheln ist extrem bequem zu tragen und sorgt für eine gute Durchlüftung – dadurch bekommt man keine „heißen Ohren“ und kann viele Stunden mit dem Headset zocken. Dies ist ein klarer Vorteil zu dem Kunstleder, was bei vielen anderen Headsets verbaut wird; dort hatten wir oft schon nach 1-2 Stunden keine Lust mehr, den Test fortzuführen.
Auch die Aufnahmequalität des Mikrofons ist gut, die Stimme wird sehr transparent an die Teammates im Teamspeak weitergegeben. Eine weitere Verstellmöglichkeit des Mikrofon-Arms wäre zwar schön gewesen, aber die Standardeinstellung passt nahezu immer. Besonders in langen Streaming-Sessions hat uns das Headset im Corsair Void Test als angenehmer Sound-Partner überzeugt.
Corsair Void Review: Fazit
Positiv sticht in unserem Corsair Void Test die hochwertigen Komponenten und die gute Verarbeitung hervor, sowie der recht gute Klang im Vergleich mit der direkten Konkurrenz und der hervorragende Tragekomfort. Leichte Abstriche gibt es bei dem labbrigen Mikrofon-Arm, sowie der fehlenden letzten Transparenz im Sound. Insgesamt überwiegen für uns klar die positiven Aspekte, sodass wir für das Corsair Void durchaus eine Kaufempfehlung aussprechen können – besonders im Vergleich zur Konkurrenz, die im gleichen Preisbereich das Nachsehen hat. Einzig ein echter HiFi-Gaming-Kopfhörer wäre unsere andere Alternative. Für ein Gaming-Headset bietet das Corsair Void jedoch einiges auf die Ohren!