Wer aufmerksam unseren Artikel zum Gamer-Gear von Faker, dem weltweit legendärsten Pro-Gamer in League of Legends, gelesen hat, dem wird die Corsair K70 bereits ein Begriff sein: Wenn diese Gaming-Legende seine spektakulären Spielzüge mit der Corsair K70 vollzieht, muss an dieser (leider in Deutschland recht unbekannten) Tastatur etwas dran sein! Da sich meine Skills in League of Legends auf ähnlichem Niveau wie bei Faker bewegen (haha #Kappa) und für mich nur das beste vom besten in Frage kommt, habe ich mir vor kurzem die Corsair K70 für meinen privaten Gebrauch gekauft. Im folgenden Corsair K70 Test möchte ich meine Erfahrungen mit dieser Tastatur beschreiben und das Rätsel lösen, ob ich dadurch wirklich zum koreanischen Profi-Spieler geworden bin!
Die Features der Corsair K70
Also – warum fiel die Wahl auf die Corsair K70? Das wichtigste zuerst: Ob Faker mit der K70 oder irgendeinem Holzblock League of Legends spielt ist für mich bei der Entscheidung sekundär. Ich möchte ein mechanisches Keyboard (kurze Erinnerung: mechanische Keyboards haben extrem langlebige Einzelschalter für jede Taste, wohingegen normale Tastaturen nur eine große Gummimatte für alle Tasten als Tastenwiderstand haben) mit Cherry MX-Switches in blau, einstellbarer Beleuchtung und einer exzellenten Verarbeitung. Die Features der Corsair K70 decken sich, wie ihr im folgenden seht, damit recht gut – ihr müsst euch lediglich entscheiden, ob ihr die normale K70 oder die K70 RGB (der einzige Unterschied liegt in der mehrfarbigen Tastenbeleuchtung) bevorzugt:
Tasten:
Die K70 hat mit den Cherry MX die besten mechanischen Switches am Markt verbaut. Die normale K70 ist mit roten & blauen Switches erhältlich, die K70 RGB mit roten, blauen oder braunen Switches. Achtung – hier geht es nicht um die Beleuchtung (die ist rot, oder mehrfarbig bei der RGB), sondern um das Anschlagsgefühl der Tasten. Blue Switches haben mehr taktilen Widerstand, rote lassen sich einfacher bedienen. Meine Faustregel: Rot für FPS-Zocker, blau für alles andere.
Tastenbeleuchtung:
Unter jeder Taste ist eine kleine LED verbaut, die bei der K70 für eine schicke rote Beleuchtung sorgt. Bei der K70 RGB ist die Farbe der LEDs einzeln einstellbar.
Verarbeitung:
Das Gehäuse der Corsair K70 besteht aus gebürstetem, eloxiertem Aluminium. Dies gibt der Tastatur nicht nur eine äußerst stabile Verarbeitung, sondern auch ein edles Äußeres.
Nur wenige Gaming-Keyboards auf dem Markt können alle drei Punkte aufweisen, wodurch für mich als Alternativen nur das CM Storm Quickfire, DAS Keyboard oder die Roccat Ryos in Frage gekommen wären. Ich habe mich aber am Ende aufgrund der oben genannten Features für die Corsair K70 entschieden, das via Amazon innerhalb eines Tages geliefert wurde.
Corsair K70 Test: Unboxing & erster Eindruck
Die Corsair K70 kommt in einer recht schicken schwarz-gelben Verpackung (ole BVB?) mit eingeprägtem Corsair-Logo daher. Schönes Detail: in der sich nach Öffnen folgende Dinge befinden:
- Das Keyboard (thanks Captain Obvious!)
- Eine montierbare Handballenauflage
- Montierbare rote Spezialtasten für WASD und die Zahlen 1-6
- Anleitung (omg yay!)
Erster Eindruck: Die Oberfläche (nicht die Tasten!) des Keyboards besteht aus einer durchgehenden, gebogenen Aluminiumplatte. Dies sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch nahezu einzigartig auf dem derzeitigen Keyboardmarkt – sonst dominiert hier immer nur Plastik, wohin man sieht. Die eigentlichen Tasten sind etwas abgesetzt von der Aluminiumplatte, sodass sie fast „schwebend“ wirken – auch ein nettes Detail, das man bei fast keiner anderen Tastatur am Markt sieht. Das Tastaturkabel ist mit einem geschätzten Durchmesser von 8mm sehr dick und mit Stoff ummantelt. Mittels vier ausklappbaren Standfüßen (die übrigens sehr stabil wirken und mit einem satten „Klack“ einrasten) kann die Tastatur je nach Belieben gekippt werden. Schönes kleines Detail: Oben rechts ist neben den Multimediatasten ein Drehrad aus Metall eingelassen, mit der die Lautstärke des Rechners eingestellt werden kann. Auch dies könnte man eigentlich aus Plastik bauen, aber genau diese kleinen Details lassen die Corsair K70 gegenüber der Konkurrenz herausstechen.
Der erste optische und haptische Eindruck in unserem Corsair K70 Test bestätigt damit die höheren Erwartungen, die wir an diese Tastatur hatten.
Die Corsair K70 im Gaming-Alltag
Wie man es von heutigen Gaming-Keyboards erwarten kann, funktioniert das Corsair K70 auch direkt via Plug’n’Play aus dem Stand heraus nach dem Anschließen. Die Tasten leuchten direkt in einem satten rot (oder in anderen Farben bei der RGB-Variante) auf und machen einen guten, gleichmäßigen Eindruck. Lediglich bei Tasten mit mehreren Beschriftungen (z.B. der Num-Block) ist die Ausleuchtung nicht 100% gleichmäßig, was jedoch bei jedem Backlight-Keyboard der Fall ist (eine LED hat nun mal nur eine bestimmte Größe). Das „Schweben“ der Tasten über der Alu-Oberfläche verstärkt die Ausleuchtung noch, da das Licht mehr Raum zum Ausbreiten hat und von der Alu-Oberfläche noch leicht gespiegelt wird. Via zwei kleinen Knöpfen könnt ihr die Helligkeit in 3 Stufen verändern, sowie die Beleuchtung an- oder ausschalten. Via Software (die leider noch nicht perfekt ist) könnt ihr auch in einer Zwischenstufe nur einzelne Keys (z.B. WASD) beleuchten, während der Rest der K70 dunkel bleibt.
Der Druckpunkt der Tasten ist – wie von den Cherry MX Blues gewohnt – hervorragend: Die Anschläge wirken äußerst präzise, auch größere Tasten (z.B. Leertaste) reagieren auf der vollen Breite gleichmäßig auf den Tastendruck (wichtig für z.B. CSGO, wo man häufig mit dem Daumen nur den Rand der Leertaste treffen kann). Probiert dies gerne mal bei eurer Tastatur: Drückt die Leertaste am äußersten Rand nieder und schaut, ob die Taste wirklich reagiert.
Selbstverständlich hat die Corsair K70 auch Anti-Ghosting – d.h. alle Anschläge (auch wenn gleichzeitig) werden registriert. Kleiner Tipp: Testen könnt ihr dies z.B., indem ihr einen Texteditor öffnet und mit 8 Fingern gleichzeitig die Zahlen von 1-8 drückt. Bei guten Keyboards erscheinen immer alle 8 Zahlen im Texteditor.
Auch der Klang ist eine Freude für jeden Fan mechanischer Tastaturen: Das gewohnte „Klacken“ der MX Blues ist zwar laut, aber auch nicht zu laut. Ebenso ist der Ton etwas satter als z.B. bei der alten Razer Blackwidow mit MX Blues.
Für alle Fans von FPS-Games hat Corsair noch rote, speziell texturierte Tasten für WASD und 1-6 beigelegt: Somit könnt ihr die für euch wichtigsten Keys farblich und haptisch hervorheben, damit ihr im Game nie aus Versehen verrutscht. Besonders die leichte Neigung der roten Spezialtasten hat uns in CS:GO sehr gut gefallen, da wir gefühlt einen etwas sichereren Halt auf der Tastatur gespürt haben.
Auch in anderen Spielen (wie z.B. League of Legends) liefert die Tastatur hervorragende Resultate. Das Tastenlayout ist auch in der deutschen Variante perfekt ergonomisch und hat keine veränderten Tastengrößen (wie z.B. bei der SteelSeries 6gv2) oder unlesbare Buchstaben (wie z.B. das „R“ bei der Razer Blackwidow). Im Langzeittest hat uns das Gesamtpaket der Corsair K70 für den Gaming-Einsatz sehr überzeugt und können sie für alle Spiele (auch bei höchsten eSports-Ansprüchen) weiterempfehlen.
Corsair K70 Test: Fazit
Wenn wir bei Pro-Gamer-Gear unser eigenes Gear zusammenstellen, haben wir naturgemäß hohe Ansprüche – schließlich geht einiges an Equipment durch unsere Hände. Die Corsair K70 hat unsere Ansprüche an ein Benchmark-Gaming-Keyboard jedoch vollends erfüllt: Switches, Verarbeitung, Optik und Haptik überzeugen auf voller Linie und positionieren die K70 in der absoluten Oberklasse der Gaming-Keyboards. Ihr müsst euch nur entscheiden, welche Switches ihr bevorzugt (mein Favorit: blaue MX Switches) und ob ihr den Aufpreis für die K70 RGB bezahlen möchtet (für mehrfarbige Keyboardbeleuchtung) – ihr Geld sind aber beide Varianten absolut wert. Kleinere Abstriche sind lediglich bei der Bedienung der Software vorzunehmen; ansonsten ist die Corsair K70 für uns der derzeitige Benchmark bei mechanischen Gaming-Keyboards.