In unserem Cherry MX-Switch Guide haben wir ja bereits eine Übersicht über die verschiedenen Tasten-Baureihen der deutschen Edel-Schmiede zusammengestellt. Nun geht es aber ins Detail: Wir zeigen euch die Details zum populären MX Blue Switch auf – und geben euch eine Hilfestellung, ob der MX-Blue der beste Switch für eure Tastatur ist!
Cherry MX Blue: Basiswissen
Der Cherry MX Blue ist ein mechanischer Switch, der „Made in Germany“ von Cherry ist. Das Unternehmen gehört seit der Übernahme zu ZF in Friedrichshafen, die sonst zum Beispiel hochwertige Getriebe für die Automobilindustrie fertigen. Der Cherry MX Blue wurde als erstes im Jahre 2007 in den berüchtigten Filco-Keyboards verbaut und ist seitdem neben dem MX Red der wohl häufigste Switch auf dem Markt der Gaming-Keyboards. Besonders zum Schreiben ist der MX Blue eine häufige Wahl, da durch das so typische „Klack-Klack-Klack“ ein exzellentes Feedback beim Tippen gegeben wird.
Was macht den Cherry MX Blue denn nun so beliebt? Wir haben die beiden Haupt-Eigenschaften der blauen Switch-Variante für euch zusammengefasst:
1. Taktiler, clicky Switch:
Der Cherry MX Blue ist kein linearer Switch, sondern zeichnet sich durch seinen taktilen „Bump“ aus: Dies bedeutet, dass man beim Drücken einen spürbaren Widerstandspunkt hat. Dieser Druckpunkt signalisiert, wann der Switch gedrückt wird – im Gegensatz zu einem linearen MX Red, der keinen spürbaren Druckpunkt hat. Hierfür sorgt ein etwas komplexerer Mechanismus, den wir in der Animation unten für euch verdeutlicht haben: Über dem blauen Switch liegt der transparente „Slider“, der den zusätzlichen Widerstand bildet. Dadurch kommt das so typische „Klacken“ beim Schreiben zustande, was Keyboard-Liebhaber natürlich feiern – aber klangempfindliche Kollegen im Büro eventuell verteufeln.
2. Mittlerer Druckpunkt:
Der typische „Klick“ eines MX Blue geht auch mit einem etwas höheren Druckwiderstand einher. Der Druckpunkt liegt bei 60cN im Gegensatz zur Schaltkraft von 45cN bei einem MX Red. Dadurch ist der MX Blue minimal schwerer zu betätigen, was bei schnellen „Double-Taps“ (kennt man von Stutter-Steps in CS:GO) nicht perfekt ist; hier ist der lineare, leichte Druckpunkt eines MX Reds minimals besser. Dafür bietet dieser Druckpunkt den Vorteil, dass man nicht versehentlich falsche Tasten betätigt – denn schon ein leichtes Abrutschen auf einen anderen Switch wird bei MX Reds als Tastenbetätigung registriert. Besonders für das Tippen von Texten bieten die MX Blues einen angenehmen Druckpunkt, der durch die Taktilität einfach „knackiger“ wirkt.
Der MX Blue ist dein Switch, wenn…
…du das taktile Feedback beim Schreiben schätzt und bedingt durch deine eigene Tipp-Technik öfters Gefahr läufst, beim Tippen auf benachbarte Tasten abzurutschen. Besonders wenn ihr für die Uni oder die Arbeit viel tippt, geht dies mit MX Blues gefühlt besser von der Hand – auch macht das Tippen auf taktilen Switches mehr Spaß, auch im Spiel. Nur falls ihr wirklich semiprofessionell CS:GO spielt, kann der schwerere Druckpunkt ein Nachteil werden – da eben extrem schnelle Bewegungen mit den MX Reds einfacher von der Hand gehen.
Keyboards mit dem MX Blue:
Obwohl die großen Hersteller gerne zum Kostensparen günstigere mechanische Switches einsetzen (Hallo, Razer!), gibt es immer noch eine recht gute Auswahl empfehlenswerter Keyboards mit den MX Blues. Wir persönlich empfehlen sehr gerne die Ducky Shine 5, die (auch preislich) im High-End-Bereich angesiedelt ist – genau wie mehrere Varianten der Vortex KBC Poker. Im mittleren Preissegment sind wir große Fans der Corsair K70, die hier und da noch erhältlich ist. Falls das Geld etwas knapper sitzt, bietet die Fnatic Gear Rush einen guten Einstieg: Auch wenn der Hersteller klar auf Gaming-Fans abzielt, ist die Rush ein schön solides Keyboard mit eben den sehr guten MX Blue Switches.