Bei einem Namen wie „Arozzi“ denkt man erstmal an Azzurri, Riviera oder zweitklassige italienische Holzhacker-Verteidiger – aber hinter dem italienisch wirkenden Namen versteckt sich ein neuer Anbieter von Gaming-Stühlen, der seinen Sitz im (oftmals kalten) Schweden hat. Damit stehen sie nicht alleine da: Inzwischen haben sich zu Pionieren wie DXRacer eine Vielzahl an verschiedenen Herstellern gesellt, die in diesem Marktsegment um Gamer-Kunden kämpfen.
Doch: Was können die Stühle von Arozzi überhaupt, wie unterscheiden sie sich von DXRacer oder AKRacing, und welcher Arozzi-Stuhl wäre der richtige für mich? All das verraten wir euch in dieser Arozzi-Kaufberatung!
Arozzi Kaufberatung: Grundlagen
Zunächst wollen wir natürlich klären, wer Arozzi überhaupt ist und was ihre Produkte auf dem Markt von der Konkurrenz unterscheidet. Arozzi wurde 2013 in Schweden gegründet mit dem Ziel, im „Spirit des eSports“ ergonomische Gaming-Stühle anzubieten. Diese werden (wie bei allen Mitbewerbern) in Fernost (China) gefertigt und lehnen sich stark an Sitze aus dem Motorsport an. Auch hier findet man zweifarbiges Kunstleder- oder Stoffbezüge, die durch grelle Farben zum Blickfang in der Bude werden.
Preislich liegen die Arozzi-Modelle in einem niedrigeren Segment als die meisten Konkurrenten: Bereits für 179€ erhält man zum Beispiel einen Arozzi Monza. Dies zeigt sich jedoch auch in punkto Features und Verarbeitung, wodurch man dem Preisunterschied auch einen Qualitätsunterschied zuordnen kann. Zwei Beispiele hierzu: Die Armlehnen sind bei vielen Modellen fixiert und können nicht an den eigenen Gamer-Tisch angepasst werden (wenn sie zu hoch sind, kann man den Stuhl nicht darunter fahren) und der Lederbezug wirft oftmals Wellen (hier haben Anbieter wie DXRacer oder noblechairs eine bessere Präzision).
Daher: Auch wenn die Arozzi-Stühle schick aussehen, ist besonders bei den günstigen Modellen deutlicher Qualitätsunterschied zu oben genannten Anbietern sichtbar. Es sind solide Stühle, haben aber durchaus ihre Schwachstellen. Erst bei teureren Serien wie dem Arozzi Vernazza oder dem Arozzi Verona Pro liegt man in qualitativ ähnlichen Gefilden, wobei auch hier in punkto Material (z.B. Rollen & Fußkreuz) ein Unterschied besteht.
Die Arozzi-Stühle im Vergleich:
Aber: Wo unterscheiden sich die jeweiligen Arozzi-Serien? Obwohl das Unternehmen noch recht neu am Markt ist, gibt es schon eine Vielzahl verschiedener Arozzi-Serien, die sich in manchen Punkten unterscheiden. Im folgenden zeigen wir euch auf, wo genau diese Unterschiede liegen und welcher Arozzi-Stuhl der richtige für euch ist!
Arozzi Enzo
Der Arozzi Enzo ist ein Einsteiger-Stuhl von Arozzi, der bereits für unter 200€ erhältlich ist. Die Armlehnen sind nicht verstellbar, ebenso ist die Rückenlehne mit nur 76cm recht knapp – große Gamer werden dadurch ihren Kopf nicht mehr zurücklehnen können. Ebenso ist das zulässige Gewicht mit 105kg recht gering.
Arozzi Mezzo
Der Arozzi Mezzo ähnelt schon eher den bekannten DXRacer-Stühlen, da er typische Features wie eine bis fast zur Liegeposition verstellbare Rückenlehne, verstellbare Armlehnen und die so typische Design-Struktur seines Vorbildes aufweist. Mit Preisen ab 279€ ist er preislich auch im höheren Feld im Arozzi-Vergleich angesiedelt, kann dafür aber auch Gamer mit bis zu 130kg aushalten.
Arozzi Monza
Der Arozzi Menzo ist in punkto Ergonomie, Bauweise, Austattung und Preis nahezu das exakt gleiche Arozzi-Modell, wie der oben beschriebene Arozzi Enzo. Lediglich die Rückenlehne weist ein leicht anderes Design auf, sonst sind alle Eckdaten genau deckungsgleich.
Arozzi Mugello
Ähnlich verhält es sich mit dem Arozzi Mugello: Auch dieser Stuhl ist in seiner Grundform und seinen Rohdaten das gleiche Modell wie Enzo oder Monza. Neben einer leicht unterschiedlichen Rückenlehne hat der Mugello jedoch verstellbare Armlehnen, und kann somit an den eigenen Gamer-Tisch angepasst werden.
Arozzi Torretta/Torretta XL
Die Arozzi-Torretta-Serie liegt in punkto Design recht nahe an den bekannten Gaming-Stühlen der Marktführer AKRacing und DXRacer, auch wenn die Feature-Liste davon noch ein gutes Stück entfernt ist. Stuhl und Armlehnen sind höhenverstellbar, ebenso kann die Rückenlehne bis zur Fast-Liegeposition zurückgeklappt werden. Andere Features (z.B. stabiler Aluminium-Fuß statt Nylon oder 4D-Armlehnen) sucht man jedoch vergebens. Die XL-Variante des Torretta bietet einen breiteren Sitz und ein höheres Maximalgewicht (140kg).
Torretta | ||||
Torretta XL |
Arozzi Vernazza
Ähnlich wie die DXRacer King-Serie ist der Arozzi Vernazza ein Sitz für die dicken Brocken unter uns Gamern: Mit einer maximalen Gesamtbelastung von 160kg ist er der Stuhl im Arozzi-Vergleich, der am meisten aushält. Die Features sind im Vergleich zu einem DXRacer King jedoch beschränkter, wodurch wir bei schweren Gamern eher zu DXRacer King oder DXRacer Tank greifen würden – besonders auch weil der Vernazza der teuerste Stuhl im Arozzi-Vergleich ist.
Arozzi Verona/Verona Pro
Die Arozzi Verona-Serie orientiert sich in punkto Design an der klassischen DXRacer F-Serie, kommt aber mit einer im Vergleich dazu Minimalaustattung. Auch hier ist nur ein Fußkreuz aus Nylon verbaut, und die Armlehnen lassen sich nur in einer Richtung (Verona Pro) oder gar nicht (Verona) verstellen. Der weitere Unterschied zwischen den beiden Verona-Varianten besteht darin, dass die Pro-Version 130kg statt 105kg tragen kann.
Verona | ||||
Verona Pro |
Arozzi-Vergleich: Fazit
Auch wenn es aus markttechnischer Sicht immer gut ist, wenn Hersteller ein Angebot im niedrigeren Preissegment bieten, stehen wir den Arozzi-Stühlen im Vergleich zu anderen Herstellern eher kritisch gegenüber. Klar, die Stühle sehen schick aus und sind bei teureren Modellen auch ganz ordentlich verarbeitet; trotzdem fehlen wichtige Features, und in punkto Stabilität haben Hersteller wie AKRacing, DXRacer oder noblechairs die Nase vorn. Daher würden wir den recht geringen Aufpreis zu einem Stuhl aus der DXRacer-Produktpalette (z.B. DXRacer Formula) greifen.