Wer den Namen Kingston hört, kann als erstes an zwei Dinge denken:
- Die Hauptstadt Jamaikas (…um mal etwas Geographie-Knowledge zu verteilen)
- Den Speicher-Hersteller
Wer an Punkt 2 gedacht hat, liegt schon mal nicht all zu verkehrt: Kingston Technology ist ein Hersteller von Speichern (z.B. RAM oder Flash Drives), der seit 1987 schon aktiv ist. Ihr fragt euch: Was hat das alles mit Gaming-Headsets zu tun? Nun, unter der Sub-Brand „HyperX“ vertreibt Kingston schon seit einigen Jahren auch Gaming-Equipment, allen voran (neben RAM-Riegeln) die bekannten HyperX Cloud Headsets. Wir hatten das HyperX Cloud Core nun auf unserem Review-Tisch, um es auf Herz und Nieren zu testen und der Frage nachzugehen, ob es für den attraktiven Preis auch einen guten Gegenwert bietet. Denn: Derzeit kostet das Headset z.B. bei Gearbest nur 70€. Das Ergebnis erfahrt ihr in unserem HyperX Cloud Test!
HyperX Cloud Core Test: Features
Besonders weil es verschiedene Versionen des HyperX Cloud Headsets inzwischen gibt ist es wichtig, zunächst die Features des Cloud Core anzuschauen:
Stereo-Konstruktion: | Das wichtigste zuerst: Das HyperX Cloud Core ist ein 2.0-Stereoheadset (falls die Unterschiede nicht bekannt sind, gibt es hier unseren Gaming Headset Guide), d.h. in jeder Ohrmuschel ist lediglich ein Klangtreiber installiert. Klingt nach wenig, ist aber besser so: Wir sind definitiv keine Fans von 5.1-Headsets, da diese durch sehr kleine Klangtreiber nur eine mäßige Audioqualität erzeugen können. |
53mm Klangtreiber: | Wie gerade angesprochen hat das HyperX Cloud Core schön große Klangtreiber (also Lautsprecher) verbaut: 53mm ist recht groß, was eine optimale Grundvoraussetzung für guten Sound ist. |
Unterstützte Geräte: | Der Anschluss geschieht via normaler 3,5mm Klinke: Entweder via einem Stecker (dann mit Mikrofon- und Kopfhörer-Anschluss kombiniert) oder via inkludiertem Adapter zwei 3,5mm Klinken. Dadurch ist das Cloud Core mit so ziemlich allen Konsolen und Devices kompatibel: PC, PlayStation 4, XBOX One, Wii U, Smartphones & Tablets. |
Geschlossene Konstruktion: | Die Konstruktion des HyperX Cloud Core ist geschlossen, sodass die Ohrmuscheln möglichst komplett über euren Ohren liegen um Außengeräusche zu unterdrücken. |
HyperX Cloud Test: Unboxing & erster Eindruck
Der erste haptische Eindruck ist positiv: Besonders der großzügig dimensionierte Aluminium-Bügel als Grundkonstruktion wirkt äußerst robust, sodass hier nicht kaputt gehen kann (außer man fährt mit dem Auto drüber…). Die Außenkonstruktion der Ohrmuscheln ist aus Hartplastik, das sich sehr angenehm anfühlt – es erinnert uns sogar ein bisschen an die Oberfläche der Mionix Naos 7000, die wir im Test damals sehr geschätzt haben. Der Kopfbügel ist mit roten Nähten versehen, die dem ganzen eine edle Note geben.
Leichte Abzüge sehen wir nur in der Verkabelung: Während bei z.B. dem LucidSound LS30 die Kabel geschützt in einem Kabelkanal liegen, sind diese beim Cloud Core offen, und stehen von der eigentlichen Konstruktion etwas ab. Dadurch sind sie recht exponiert und könnten als Schwachstelle eventuell Schaden nehmen. Ebenso empfinden wir das Kunstleder an den Ohrmuscheln zwar als sehr angenehm, es ist jedoch recht dünn; es erinnert sehr stark an das Material beim SteelSeries Siberia, das sich leider nach knapp acht Monaten immer mehr aufgelöst hat. Muss hier natürlich nicht passieren, aber generell sind wir eher Freunde von etwas dickeren Materialien.
Falls ihr richtige Dickschädel seid (was euren Kopfumfang angeht natürlich) könnte das HyperX Cloud Core etwas zu klein für euch sein: Der Bügel ist zwar verstellbar (um das Headset breiter zu machen), aber nicht so sehr verstellbar wie andere Headsets am Markt. Daher, falls euer Kopf sehr groß ist – eventuell nach etwas anderem schauen.
Ansonsten gefällt uns der erste haptische Eindruck wirklich gut, auch da sich alle Gelenke flüssig bewegen lassen um das Headset der eigenen Kopfform anzupassen. Ein Adapter zum Splitten in zwei Klinkenstecker ist ebenso inkludiert, wie selbstverständlich auch der abnehmbare und verstellbare Mikrofonbügel.
HyperX Cloud Test: Soundqualität
Nun zum wichtigsten: Dem Sound des Cloud Core! Das wichtige bei Gaming-Headsets ist natürlich eine klare Wiedergabe der Spiel-Sounds, sodass subtile (aber wichtige) Elemente (zum Beispiel Schritte eines Gegners im Spiel) nicht verloren gehen. Trotzdem möchte man natürlich auch eine so hochwertige Klangqualität, dass sich audiophile Zeitgenossen nicht entsetzt abwenden. Sprich: Wenn man in Spielpausen die Lieblingsmusik anwirft (im besten Fall auch in entsprechender Audio-Qualität), dann sollte sie nicht nach Tonne klingen.
Wir haben im HyperX Cloud Test das zuletzt von uns getestete LucidSound LS30 herangezogen, das uns in punkto Klangqualität sehr positiv überraschen konnte. Im Spiel (CS:GO & League of Legends) hat uns der Klang im Direktvergleich überzeugt: Besonders wenn man berücksichtigt, dass das HyperX Cloud Core mit 70€ im Einstiegs-Segment angesiedelt ist, ist die Soundübertragung klar und definiert. Ebenso ist die Mikrofonabnahme in Ordnung, eure Stimme kommt relativ natürlich via Teamspeak oder Skype an.
Beim Test von Musik in Flac-Qualität kann die Qualität nicht ganz gehalten werden; hier merkt man besonders im Vergleich zu neutralen Kopfhörern, dass das HyperX Core die Bässe und Höhen im Equalizer anhebt. Besonders in höheren Lautstärken wird der Höhenbereich dann etwas schriller, während die Tiefmitten & Bässe nicht die Definition eines AKG K701 oder LucidSound LS30 erreichen können. Der AKG K701 ist unser Referenzmodell, das aber natürlich auch mehr als das doppelte kostet.
HyperX Cloud Core Test: Fazit
Sehr solider Sound, leichte Schwächen, aber das ganze zum absoluten Kampfpreis: Das HyperX Cloud Core ist im Einsteigersegment oder für Casual Gamer eine sehr gute Wahl, da es einen besseren Sound und Verarbeitung bietet, als man für 70€ erwarten würde. Natürlich muss man bei diesem Tiefstpreis auch Abstriche machen (Schwächen bei Bässen / Höhen, sehr kompakte Maße), aber als Gesamtpaket bleibt eine attraktive Lösung für alle, bei denen die Euronen nicht all zu locker sitzen.