Wie es sich für uns bei Pro-Gamer-Gear gehört, sind wir immer besonders interessiert bei Hardware-Neuerscheinungen, auf denen einem das Gesicht eines Profi-Spielers entgegenlacht. Genau so ging es uns bei der Neuankündigung der EpicGear Morpha, für die der bekannte League-Of-Legends-Spieler Westdoor von AHQ Werbung macht. Grund dafür ist, dass sowohl Westdoor als auch EpicGear aus Taiwan stammen – wo auch der Hauptmarkt von EpicGear liegt. Aber nicht nur das war interessant: Guter Sensor, einstellbares Gewicht und RGB-Beleuchtung versprechen einiges. Daher haben wir unser Exemplar der Maus in unserem EpicGear Morpha Test auf Herz und Nieren getestet!
EpicGear Morpha Test: Features der Maus
Wie gewohnt haben wir zunächst das Datenblatt der Maus inspiziert und bewertet:
Avago ADNS-S3988 Sensor | Der größte Vorteil im Vergleich zum Schwestermodell Zora: Der S3988 ist einer der besten Sensoren am Markt und arbeitet fehlerfrei. |
6.400 DPI | Bei weitem ausreichend für alle Einsatzgebiete. |
7 Maustasten | Standard-Austattung für eine Maus mit zwei Daumentasten; zwei der Tasten sind für DPI-Wahl und Profil-Lock vorgesehen. |
110g Gewicht | Das Gewicht liegt am oberen Ende der Skala, wäre aber bei entsprechender Balance unproblematisch (dazu später mehr). |
Zusatzgewichte | Ich bin kein allzu großer Fan von Zusatzgewichten, wenn das Ausgangsgewicht bereits hoch ist. Nice to have, aber für mich in der Praxis nicht nötig. |
RGB-Beleuchtung | Via LED werden Mausrad, Logo und DPI-Anzeige in verschiedenen Modi eingefärbt. Ebenfalls nice-to-have, aber kein Muss. |
EpicGear Morpha: Unboxing
Wie gewohnt haben wir die Morpha in unserem Unboxing-Video ausgepackt:
EpicGear Morpha: Erster Eindruck
Material:
Nach Auspacken der Maus fällt einem sofort die recht angenehme, matte Oberfläche auf. Diese wird an den Seiten von einem schwarzen Noppengummi ergänzt, das für den nötigen Seitenhalt beim Hochheben der Maus sorgt. Das Material an der Seite ist recht ähnlich zur SteelSeries Rival. Die Unterseite ist ebenso Mattplastik, jedoch schwarz.
Ergonomie:
Die Form der EpicGear Morpha ist recht einmalig, da sie keiner klassischen Vorlage zuzuordnen ist. Mit ein bisschen Fantasie könnte man sie als symmetrische, flachere SteelSeries Rival beschreiben, mit langem, recht hohen Buckel hinten. Damit wäre die Maus auch für Linkshänder geeignet – wenn die Maustasten an der Seite nicht nur links verbaut wären. Durch den recht hohen Buckel ist sie für Gamer mit Palm-Grip oder Claw-Grip konzipiert, wobei wir den Palm-Grip um einiges passender für die Form empfanden.
Maustasten:
Die EpicGear Morpha ist wie schon gesagt mit insgesamt 7 Maustasten ausgestattet. Das Interessante an den beiden Haupttasten ist, dass sie eine eigene Plastikabdeckung haben – und dadurch der Druckpunkt schön groß ist (bei Mäusen mit einer Oberfläche aus einem großen Plastik-Element wird dieser Druckpunkt zur Mitte der Maus hin schlechter). EpicGear nennt das ganze ein „getrenntes Tastenabdeckungsdesign“ – sinnvoll ist es jedenfalls, egal wie man es nennt. Die Tasten sind taktil, haben aber weniger Widerstand als zum Beispiel eine Zowie FK1.
Die Seitentasten wirken ebenfalls hochwertig und sind angenehm groß. Leider sind sie recht weit hinten an der Maus platziert, sodass die hintere der beiden Tasten nur sehr schwierig zu bedienen ist. Beide einen halben Centimeter nach vorne zu verrücken wäre sinnvoll gewesen für Palm-Grip-Nutzer. Die beiden Tasten hinter dem Mausrad sind recht gut platziert und für Profil- und DPI-Wahl zuständig. Hält man die vordere Taste 3 Sekunden gedrückt, so werden die Einstellungen „ge-lockt“, sodass man nicht aus Versehen die DPI umstellt. Mal was neues (kennen wir so noch nicht), aber für uns jetzt nicht unbedingt benötigt.
Mausrad:
Das Mausrad ist gut gelungen: Material und Widerstand fühlen sich genau richtig an, damit das Rad sauber einrasten kann – ohne schnelles Scrollen zu verhindern. Auch das „Clicken“ des Mausrads ist schön knackig.
Software:
Leider war zum Zeitpunkt des Tests die Software noch nicht verfügbar, sodass wir hier keine Wertung abgeben konnten. Dies liegt wohl jedoch daran, dass wir die Maus vor Release in unseren Händen hatten 😉 Die Software ist jedoch recht baugleich bei den verschiedenen EpicGear-Mäusen, sodass sie auch bei der Morpha alle wichtigen Funktionen abdecken wird.
Die EpicGear Morpha im Gaming-Einsatz
Auch (noch) ohne Software ging es bei uns ab ins Game, in diesem Falle League of Legends und die Unreal Tournament 4 Alpha! Das Gute ist, dass die Morpha auch ohne Software einfach via Plug-n-Play (mittels ummanteltem Kabel) funktioniert. Auch kann man mittels den beiden Schaltern zwischen DPI-Profilen wählen, sowie die Beleuchtungsfarbe anhand der Werks-Presets wechseln.
Erster wichtiger Schritt für uns war dann das Öffnen des Gewichtsfaches und das Entnehmen der bereits eingebauten vier Zusatzgewichte. Grund: Leider wird die ohnehin schon recht schwere Maus dadurch noch schwerer, und bekommt mit den Gewichten eine zu große „Hecklastigkeit“. Dies bedeutet, dass bei einem Anheben (wie gewohnt zwischen Daumen und kleinem Finger gehalten) das Heck der Maus zu schwer ist und nach hinten runterfällt. Hier wäre es eventuell sinnvoller gewesen, die Gewichte möglichst zentral einzubauen zwecks besserer Balance (wie z.B. bei der Logitech G502).
Danach kommt man mit der EpicGear Morpha im Spiel jedoch gut zurecht: Der Sensor arbeitet perfekt und gibt das Signal fehlerfrei an den Rechner wieder. Die gummierten Seitenflächen ergeben einen guten Seitenhalt bei schnellem Umsetzen der Maus. Die Form ist am Anfang recht ungewohnt, da sie keinem bestimmten Vorbild folgt. Nach ein paar Stunden Eingewöhnungszeit bietet sie jedoch eine überraschende Abwechslung zu gängigen Formen und könnte daher besonders für die Gamer interessant sein, die sich bei keiner bisherigen Form so richtig wohlfühlen.
EpicGear Morpha Test: Fazit
Fazit: Öfter mal was neues! Die Form der EpicGear Morpha hat uns positiv überrascht, wobei der Wechsel von leichten Mäusen etwas länger dauern kann. Ebenso glänzt die Maus mit ihrem exzellenten Sensor – hier wurde jedenfalls nicht am falschen Ende gespart. Zusatz-Gadgets wie einsetzbare Gewichte (verändert den Schwerpunkt der Maus zu sehr) oder RGB-Beleuchtung (leuchtet halt) hätten wir jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber auch ohne dies ein gelungener Wurf von EpicGear.